Nachruf

Letzter Kämpfer des Warschauer Ghetto-Aufstands gestorben

Simcha »Kazik« Rotem (1924–2018) Foto: imago

Der letzte jüdische Widerstandskämpfer aus dem Warschauer Ghetto ist tot. Simcha »Kazik« Rotem starb im Alter von 94 Jahren in Jerusalem, wie israelische Medien am Samstagabend berichteten. Rotem, bekannt auch als Kazik Ratajzer, konnte 1943 nach schweren Kämpfen gegen die Deutschen mit anderen Kameraden durch einen Abwasserkanal aus dem zerstörten Ghetto fliehen.

»Seine Geschichte und die Geschichte des Aufstands werden unser Volk für immer begleiten.«

HELD Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Israels Staatspräsident Reuven Rivlin würdigten Rotem als letzten Kämpfer des Warschauer Ghettos. »Rotem hat gegen die Nazis gekämpft und Juden gerettet«, schrieb Netanjahu bei Twitter.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach seiner Einwanderung habe er in Israel zahlreichen Menschen von seinen Heldentaten berichtet. »Seine Geschichte und die Geschichte des Aufstands werden unser Volk für immer begleiten.«

»Auf den Sieg haben wir nie gehofft«, sagte Rotem im Jahr 2014 im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen. »Es ging uns nicht um den ›ehrenhaften Tod‹, wie viele denken. Mutig waren auch die Menschen, die im Konzentrationslager in Treblinka umkamen. Oder jene, die im Ghetto verhungerten. Wir wollten nur die Art des Todes wählen – eine leichtere als die in der Gaskammer.«

SS-Einheiten Am 19. April 1943 hatte die Rebellion jüdischer Aufständischer begonnen, die sich gegen SS-Einheiten wehrten. Der fast einmonatige Kampf gegen die überlegenen Deutschen scheiterte am 16. Mai 1943.

Seine blutige Niederschlagung besiegelte das Schicksal der meisten bis dahin überlebenden Warschauer Juden, die vor dem Krieg ein Drittel der Bevölkerung gestellt hatten. Tausende wurden erschossen oder in die Todeslager deportiert.  dpa/ja

Nachrichten

Einladung, Direktflug, Lesen

Kurzmeldungen aus Israel

von Helmut Kuhn  28.05.2023

Wochenfest

Käse ohne Kuh

Israelische Start-ups arbeiten an umweltfreundlichen Optionen zu Milchprodukten

von Mareike Enghusen  25.05.2023

Haushalt

Milliarden für die Charedim

Die Knesset verabschiedet hohe Zuwendungen an Religiöse – dagegen regt sich Widerstand

von Mareike Enghusen  25.05.2023

Judenhass

Empörung in Israel über Auftritt von Roger Waters in Berlin

Das Außenministerium in Jerusalem warf dem Musiker vor, er habe die Erinnerung an Millionen ermordete Juden beschmutzt

 24.05.2023

Israel

Knesset verabschiedet Haushalt - Koalitionsstreit entschärft

Der Gesamtetat soll rund 484 Milliarden Schekel für 2023 betragen

 24.05.2023

Eilat

Massensterben von Seeigeln bedroht Korallenriffe

Universität Tel Aviv: Ein erst kürzlich als Erreger identifizierters Wimperntierchen vernichtet riesige Bestände

 24.05.2023

Nachrichten

Robbe, Anerkennung, König

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2023

Proteste gegen Justizreform

Zehntausende Israelis setzen Demonstrationen fort

Die Teilnehmer der Kundgebung sehen die Gewaltenteilung in Gefahr

 20.05.2023

Israel

»Unser Alltag ist nicht normal«

Adele Raemer über das Leben unter Beschuss

von Sabine Brandes  18.05.2023