Literatur

Leselust in der Hauptstadt

Und es ist doch das Volk des Buches. In diesen Tagen findet in Jerusalem die 26. Internationale Buchmesse statt – und die Menschen strömen in Massen herbei. Von wegen, Israelis konsumierten nur Fernsehen und Internet: Bei der Veranstaltung, die alle zwei Jahre die Lust am Lesen zelebriert, gibt es immer längere Schlangen und ausverkaufte Säle. Mehr als 100.000 Bücher laden in diesem Jahr zum Schmökern ein.

Hunderte von Verlagen aus 30 Ländern präsentieren ihre Werke im Messezentrum von Jerusalem. Besonders beliebt beim Publikum ist das Literarische Café, in dem sich israelische mit ausländischen Schriftstellern treffen und über ihre Werke, Gott und die Welt diskutieren. Wie immer ist auch auf dieser Messe der Jerusalem-Preis für die beste Darstellung des Themas »Die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft« verliehen worden. Unter den Preisträgern sind solch illustre Namen wie Max Frisch, Simone de Beauvoir, Arthur Miller und Haruki Murakami. Für 2012 erhält der Spanier Antonio Munoz Molina den Preis.

Stolz Molina akzeptierte die Auszeichnung trotz Aufrufen, sie zu boykottieren. Er habe eine Affinität zu Israel und finde, das Land werde oft missverstanden, wie seine eigene Heimat. Eines seiner hochgelobten Werke heißt Sepharad, das die New York Times als ein »wundervoll alarmierendes Buch« bezeichnete. Es erzählt die Geschichte sefardischer Familien von ihrer Vertreibung aus der spanischen Heimat 1492 bis zu den Todeslagern der Nazis. Molina ist stolz auf die Auszeichnung und sagte: »Der Wert eines Preises richtet sich nach denen, die ihn vorher bekommen haben. Ich wäre gern so gut wie einige von ihnen.«

Auch Deutschland ist wieder mit dabei. Das Goethe-Institut Israel und die Frankfurter Buchmesse laden die Besucher ein, die drei deutschen Autorinnen Ursula Krechel, Kathrin Gerlof und Olga Grjasnowa kennenzulernen. Die preisgekrönten Autorinnen werden jeweils ihr bisher erfolgreichstes Buch vorstellen und in der »Berliner Runde« über Tendenzen des deutschen Buch- und Verlagswesens diskutieren.

Erstmalig stellt das Goethe-Institut Israel eine Smartphone-App vor, mit der »Spuren der Beziehung zwischen Deutschland und Israel sichtbar und erlebbar, hörbar und lesbar werden«.

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025