Nahost

Lebensmittelpreise in Gaza wohl stark gestiegen

In Dair El-Balah (Gaza) lädt am Mittwoch ein Junge ein Hilfspaket des World Food Programme (WFP) auf ein Lastenfahrrad. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Im Gazastreifen sind die Preise für Lebensmittel nach der Plünderung eines großen Hilfskonvois am Wochenende Anwohnern zufolge dramatisch gestiegen. Ein Sack mit 25 Kilogramm Mehl koste inzwischen umgerechnet 140 bis 190 Euro, berichteten Bewohner des bisher von Terroristen der Hamas regierten Gebiets der Deutschen Presse-Agentur.

In einigen Gegenden des Küstenstreifens seien es vor dem Vorfall umgerechnet 7,50 Euro bis 9,50 Euro gewesen. Dies entspreche auch den Preisen, die vor Beginn des Krieges für einen Sack Mehl im Gazastreifen üblich gewesen seien. Doch nicht nur die Preise seien ein Problem - auch gebe es derzeit kaum noch Mehl zu kaufen, schilderten Anwohner weiter. Fleisch sei für viele Anwohner schon seit Monaten unerschwinglich.

Jeden Tag sei er auf der Suche nach Lebensmitteln stundenlang unterwegs, sagte Ahed al-Schurafa. »Ich kann kaum noch Tomaten, Auberginen und Brot zu den überhöhten Preisen kaufen«, sagte der Vater von acht Kindern.

Lesen Sie auch

Er sei mit seinen Angehörigen wegen der Kämpfe vor rund einem Jahr aus der Stadt Gaza nach Chan Junis in den Süden geflüchtet. Er sei arbeitslos und die Familie habe nicht viel Geld zur Verfügung. »Wir leiden Hunger.«

Die UN und Hilfsorganisationen warnen schon seit einiger Zeit vor einer akuten Hungersnot in dem Kriegsgebiet. Die humanitäre Hilfe, die in den Gazastreifen gelangt, reicht ihnen zufolge kaum aus. Dem widerspricht Israel.

Der zuständigen Behörde COGAT zufolge sind seit Beginn des vom palästinensischen Terror begonnenen Krieges fast 1,2 Millionen Tonnen Hilfsgüter auf 56.700 Lastwagen nach Gaza eingeführt worden. Seit Anfang November waren es bisher 32.764 Tonnen auf 1595 Lastwagen.

Hilfsgüter, die in Gaza ankommen werden Augenzeugen zufolge immer wieder von Hamas-Terroristen gestohlen und anschließend teuer verkauft. dpa/ja

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert

Tierschutz

Hilfe für die Straßentiger

In Israel leben schätzungsweise eine Million streunende Katzen. Eine Studie der Hebräischen Universität zeigt, warum das Füttern der Vierbeiner auch Nachteile haben kann

von Sabine Brandes  16.11.2025

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025