Unter strikten Auflagen haben am Montagabend die Feiern zum jüdischen Fest Lag BaOmer begonnen. Während sich die Beter am Berg Meron, dem Grab des Toragelehrten Schimon Bar Jochai, an die Anweisungen der Polizei hielten – wegen der Corona-Pandemie waren in diesem Jahr bei der Feier, zu der sonst Tausende anreisen, nur 150 Teilnehmer und drei Lagerfeuer erlaubt worden – , kam es in ultraorthodoxen Viertel Mea Schearim in Jerusalem und in der Stadt Bet Schemesch zu massiven Verletzungen der Corona-Regeln.
Wie die »Times of Israel« berichtete, waren auf den Straßen von Mea Schearim Hunderte von Menschen unterwegs, die sich um die am Feiertag üblichen Feuer versammelten. Laut dem Bericht wurden einige illegale Versammlungen von Menschen durch die Polizei aufgelöst. In der ultraorthodoxen Stadt Bnei Brak hingegen wurden laut dem Bericht nur vereinzelte Lagerfeuer gesehen.
Auch in Beit Schemesch mussten Polizisten eingreifen. Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, ein Korrespondent und ein Kameramann seien von Extremisten physisch attackiert worden. Berichte über Festnahmen gab es zunächst nicht.
REGIERUNG Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu teilte in der Nacht zum Dienstag mit, die Polizei sei angewiesen worden, verstärkt einzugreifen und die Versammlungen aufzulösen.
Der nationale Sicherheitsberater Meir Ben-Shabbat warnte laut dieser Mitteilung davor, solche Feiern könnten zu einer erneuten Ausbreitung des Coronavirus in Israel führen. ag