Diplomatie

Kushner: Mehr Abkommen mit arabischen Ländern möglich

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Nahost-Berater Jared Kushner (r.) bei einem Gespräch am 22. Juni 2018 in Jerusalem Foto: Flash 90

Nach dem Abkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten spekulieren die USA auf weitere Vereinbarungen Israels mit anderen arabischen Ländern.

»Während viele dachten, dass dieses Friedensabkommen unmöglich sei, sind nun die Weichen für mehr gestellt«, sagte Jared Kushner, Nahost-Berater im Weißen Haus und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.

Der Pakt zwischen Israel und den Emiraten werde eine »vorher undenkbare« Zusammenarbeit in der Wirtschaft sowie in Sicherheits- und Religionsfragen erlauben. Nun müssten Gespräche mit anderen Nationen weitergehen, damit die Region ihr wahres Potenzial entfalten könne.

Kushner erschien an der Seite des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Mitte August verkündet, diplomatische Beziehungen aufzunehmen und am Samstag hoben die Emirate ihren Boykott Israels formell auf.

Allerdings sind bislang keine Vorhersagen aus den USA und Israel Wirklichkeit geworden, laut denen andere arabische Länder den Emiraten nachfolgen würden. Vergangene Woche besuchte US-Außenminister Mike Pompeo zwar den Sudan, Bahrain und Oman - drei Länder, die weithin als mögliche Kandidaten gesehen werden, Beziehungen zu Israel aufzubauen. Offenbar hatte Pompeo aber keinen diplomatischen Erfolg.

Das Abkommen mit den Emiraten zeigt nach Ansicht von Netanjahu, dass die Palästinenser kein »Veto«-Recht mehr über den Frieden in der Region haben. »Je mehr arabische und muslimische Länder sich am Kreis des Friedens beteiligen, desto mehr werden die Palästinenser letztlich verstehen, dass ihr Veto verbraucht ist und es wird ihnen schwer fallen, außerhalb der Friedensgemeinschaft zu bleiben.« dpa

Meinung

Das Ende der Zweistaatenlösung

Die übergroße Mehrheit der Palästinenser will keinen Staat neben Israel. Sie will keine Koexistenz. Sie will keinen Kompromiss. Sondern sie will exakt das, was die Palästinenser immer wollten: das Ende des jüdischen Staates

von Daniel Neumann  22.09.2025

Aufarbeitung

Israelische Archäologen ermitteln: Was geschah am 7. Oktober 2023?

Statt alter Schätze und Geheimnisse erforschen Archäologen in Israel nun auch die schmerzhafte Geschichte des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023. Die Ergebnisse sind jetzt in einer Jerusalemer Ausstellung zu sehen

von Johannes Schidelko  22.09.2025

New York

Triumph eines Kompromisslosen

Mahmud Abbas hat sich durchgesetzt: Viele westliche Länder erkennen plötzlich einen Palästinenserstaat ohne Vorbedingungen an. Doch es könnte ein Pyrrhussieg sein

von Michael Thaidigsmann  22.09.2025

Genf

Terrorismus statt Rechnen

Eine neue Studie der Nichtregierungsorganisation UN Watch kommt zum Schluss, dass Schulen in Gaza und im Libanon für Radikalisierung und Terrorismus missbraucht wurden

von Nicole Dreyfus  22.09.2025

Gesundheit

»100 Milliliter reichen schon«

Rachel Amir über Bluthochdruck, Krebs und die gesundheitsfördernde Wirkung des Granatapfels

von Sabine Brandes  22.09.2025

Jerusalem

Herzog kritisiert Anerkennung Palästinas

Der israelische Präsident sieht »die Kräfte der Finsternis« gestärkt, während die palästinensische Terrororganisation Hamas den Schritt begrüßt

 22.09.2025

Propaganda

Psychoterror: Hamas veröffentlicht »Abschiedsfoto« der Geiseln

Die Hamas setzt auf Angst in Israel, dass die restlichen Verschleppten infolge der jüngsten israelischen Offensive für immer verschollen bleiben könnten. Dafür reicht eine Fotomontage und ein Name

 21.09.2025

Krieg

Freigelassene Hamas-Geisel will wieder in die Armee

Am 7. Oktober 2023 wurde der israelische Soldat Edan Alexander von der Hamas nach Gaza verschleppt. Im Mai wurde er nach 584 Tagen freigelassen. Jetzt will er wieder kämpfen

von Jan-Uwe Ronneburger  20.09.2025

Vermisst

Er war ein Poet

Der 84-jährige Amiram Cooper wurde in Gaza ermordet

von Sabine Brandes  20.09.2025