Israel

Krieg gegen Israel: Mehr als 700 Tote

Die IDF fliegt Angriffe auf Gaza, um seine Bürger zu schützen und weitere Angriffe der Terroristen zu unterbinden. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Auch zwei Tage nach den beispiellosen Angriffen der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter.

Um seine Bürger zu schützen und weitere Angriffe zu unterbinden, griff die israelische Luftwaffe weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen an. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit.

Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hieß es.

Israel habe im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht zum Montag. Aufgabe sei es, sicherzustellen, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.

Ermordet, verletzt, als Geiseln genommen

Die Terrororganisation hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend massenhaft Raketenangriffe gegen Israel gestartet. Gleichzeitig drangen palästinensische Terroristen über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie wurden ermordet, verletzt oder als Geiseln genommen.

Die Hamas benutze Zivilisten als »menschliche Schutzschilde«, erklärten Israels Verteidigungskräfte am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform X. Zudem verstecke sie im Gazastreifen »terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten«, »schändet und verstümmelt« Leichen, töte »absichtlich Zivilisten«, entführe Menschen und halte sie als Geiseln, hieß es in einer mit Fotos versehenen Auflistung von »Kriegsverbrechen der Hamas«.

Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf mehr als 700. Sie waren am Feiertag Simchat Tora in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus. Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete.

Infrastruktur des Terrors

Die Palästinenser ermordeten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen.

Ungefähr 700 israelische Zivilisten und Soldaten seien getötet worden, mehr als 2380 weitere Menschen erlitten Verletzungen, teilte der Militärsprecher mit. Später wurde die Zahl der ermordeten Opfer offiziell mit über 1000 angegeben. Viele Verletzte befänden sich in einem kritischen Zustand, weswegen die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte.

Die Hamas feuerte am Sonntagabend weitere Raketen in Richtung Israel ab. Im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes gab es Raketenalarm, während die israelischen Streitkräfte (IDF) neue Angriffe auf die Infrastruktur des Terrors in Gaza starteten.

Versteckt in in Schulen, Moscheen und Wohnhäusern

Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte der Sprecher der israelischen Streitkräfte. »Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden«, sagte er.

Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hieß es weiter. Die Hamas ist dafür bekannt, Waffen und Kämpfer in Schulen, Moscheen und Wohnhäusern zu verstecken.

Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt den Flugzeugträger »USS Gerald R. Ford« und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Außerdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Israels Streitkräften werde zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung gestellt, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. dpa/ja

Nahost

Vor dem Angriff: Desinformation sollte Teheran in Sicherheit wiegen

Sowohl Israels Premier Benjamin Netanjahu als auch US-Präsident Trump waren an einer ausgeklügelten Kampagne aus mehreren Falschmeldungen beteiligt

von Imanuel Marcus  15.06.2025

Krieg

Haifa: Iranische Raketen beschädigen Pipelines eines israelischen Ölkonzerns

Teile der Industrieanlage wurden stillgelegt, doch die Raffinerie ist weiterhin in Betrieb

 15.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Geheimdienst

Israels stille Waffe: Wie der Mossad arbeitet

Für den Angriff gegen das Mullah-Regime hat der Auslandsgeheimdienst wichtige Vorarbeit geleistet. Der Einsatz der Agenten mitten im Iran ist nur der letzte in einer langen Serie erfolgreicher und misslungener Aktionen

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Israel

Drei Monate altes Baby aus Trümmern gerettet

Der Krieg gegen das iranische Regime, dessen Atomprogramm und den von ihm verbreiteten Terror fordert Opfer. Ein Wunder gelingt den Rettungskräften in Rischon Lezion bei Tel Aviv

 15.06.2025

Nahost

Neuer iranischer Angriff auf Israel: Zehn Tote, 200 Verletzte

20 Menschen werden unter den Trümmern einer Hausruine in Bat Jam vermutet

von Lars Nicolaysen  15.06.2025 Aktualisiert

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025