Israel

Krankenhäuser überfüllt

Corona-Intensivstation in einem israelischen Krankenhaus Foto: Flash 90

Krankenhäuser in Jerusalem und Aschdod nehmen wegen Überfüllung keine Corona-Patienten mehr auf. Das gaben die Hospitäler am Montagnachmittag bekannt. Außerdem sind nicht notwendige Operationen bis auf Weiteres ausgesetzt.

»Wir erwarten in den kommenden zehn Tagen einen Anstieg von 200 bis 300 Fällen«, schrieb der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Chezy Levy. Er wies alle Chefs an, nur noch lebensrettende Eingriffe durchzuführen. Sie sollten stattdessen sämtliche Anstrengungen für die Bekämpfung der Pandemie einsetzen. »Ich bitte Sie, dies als Notfall im Gesundheitssystem anzusehen.«

ÜBERLASTUNG Patienten, die noch in den entsprechenden Krankenhäusern ankommen, werden an andere Einrichtungen verwiesen. Weitere Hospitäler vermelden ebenfalls Überlastung, Hadassah in Ein Kerem beispielsweise ist bei 129 Prozent angelangt und das Sheba Medizinzentrum in Ramat Gan bei 109.

Der Direktor des Hadassah Medizinzentrums in Jerusalem, Zeev Rothstein, kritisiert dagegen die Entscheidung. Seine Ärzte seien noch immer damit beschäftigt, jenen Patienten zu helfen, deren Behandlung während des ersten Lockdowns verzögert wurde

HÜFTOPERATION »Die Operationen zu verschieben, wird viele Menschen schädigen. Im März und April sind Israelis dadurch gestorben«. Rothstein hat vor, so gut wie alle OPs in den beiden Hadassah-Krankenhäusern weiterhin durchzuführen. »Wir sorgen uns um alle Menschen. Die alte Person, die ohne Hüftoperation nicht mehr laufen kann und die Person, die ohne Rücken-OP gelähmt sein wird. Wir müssen für alle eine Behandlung gewährleisten.«

»Die Zahlen haben Notstands-Level erreicht, die in 600 Toten pro Monat resultieren könnten.«

Corona-Beauftragter Ronni Gamzu

Der Corona-Beauftragte der Regierung, Ronni Gamzu, warnte am Wochenbeginn, dass die Zahlen »Notstands-Level« erreicht hätten, die in 600 Toten pro Monat resulierten könnten. Er ordnete an, dass die Krankenhäuser neue Corona-Abteilungen einrichten.

BELASTBARKEIT Derzeit gibt es knapp 1300 Patienten, die stationär behandelt werden. Mehr als 640 von ihnen befänden sich in ernstem Zustand. Experten gehen davon aus, dass bei 800 Schwerkranken die Grenze der Belastbarkeit des Gesundheitssystems erreicht ist.

Derweil leistet die israelische Armee (IDF) Unterstützung beim Tracking der Kontakte von Corona-Infizierten. Die IDF will 600 zusätzliche Soldaten von ihren regulären Positionen abziehen und Dutzende von Reservisten mobilisieren, um bei der Bekämpfung des Virus zu helfen.

Verteidigungsminister Benny Gantz bestätigte, dass die Armee ein Feldkrankenhaus mit rund 200 Betten errichten will. Außerdem wolle man eine »epidemiologische Einheit« einrichten, um die Infektionskette zu unterbrechen.

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln

Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza könnten bald beginnen. Doch nicht alle der noch festgehaltenen Geiseln sollen offenbar freikommen

 05.07.2025

Gaza-Krieg

Israel schickt Delegation für Gespräche nach Katar

Die Verhandlungen sollen zu einer 60-tägigen Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas führen

 05.07.2025

Nahost

Hamas reagiert auf Vorschlag für neue Waffenruhe

Der Plan sieht eine 60-tägige Feuerpause sowie die Freilassung von Geiseln vor

 05.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Israel

Katz: Armee plant weitere Maßnahmen gegen Bedrohung durch Mullahs

Die Streitkräfte müssten sich darauf vorbereiten, den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern, so der Verteidigungsminister

 04.07.2025

Gazastreifen

Ultimatum: Trump gibt Hamas 24 Stunden

Noch ist unklar, ob die Terroristen der Waffenruhe zustimmen werden

 04.07.2025

Erstmals seit Hamas-Massakern

Benjamin Netanjahu besucht Kibbuz Nir Oz

Der Ministerpräsident traf sich dort auch mit einer seiner schärfsten Kritikerinnen: Einav Zangauker, Mutter der Geisel Matan Zangauker

 04.07.2025

Geiseln

Bar und Maxim flehen um ihr Leben

Angehörige veröffentlichen ein Hamas-Propagandavideo der beiden jungen israelischen Männer

 03.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025