Russland

Kommt Naama bald frei?

»Free Naama«: Protest für die Freilassung von Naama Issachar in Tel Aviv Foto: Flash 90

Israelische Medien haben berichtet, dass die Freilassung der jungen Israelin, die derzeit in einem Moskauer Gefängnis einsitzt, kurz bevorstehen könnte. Angeblich ziehe der russische Präsident Wladimir Putin eine Begnadigung von Naama Issachar in Betracht. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte am Donnerstag mit Putin telefoniert und den Fall besprochen.

Optimismus Anschließend veröffentlichte das Büro Netanjahus die Erklärung, dass »es sich um eine freundliche und sachbezogene Unterhaltung gehandelt habe, die den Optimismus des Premiers bestärkt, dass die Angelegenheit von Naama in Richtung einer Lösung voranschreitet«.

Die Rucksacktouristin wurde im April 2019 in Moskau festgenommen, nachdem die Behörden in ihrem Gepäck bei einem Transitaufenthalt angeblich Cannabis gefunden hatten. Es soll sich um weniger als zehn Gramm gehandelt haben. Bei einer derart geringen Menge wird im Regelfall lediglich eine Verwarnung verhängt. Issachar jedoch wurde im Oktober zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Eine völlig überzogene Strafe, wie Strafrechtler und Politiker gleichermaßen betonen.

Es wird vermutet, dass die junge Frau als politisches Pfand in Russland festgehalten wird.

Es wird vermutet, dass die Frau, die die israelische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, als politisches Pfand in Russland festgehalten wird. Angeblich habe Moskau mehrfach versucht, den einst in Israel inhaftierten russischen Hacker Alexei Burkov freizubekommen. Gegen ihn jedoch lag ein US-Auslieferungsantrag vor. Nach einer Petition hatte der Oberste Gerichtshof in Jerusalem entschieden, dass der Russe tatsächlich ausgeliefert werden muss. Das war Mitte November geschehen.

Free Naama Währenddessen will die Familie der jungen Frau das Schicksal keinesfalls akzeptieren und erhöht mit der Kampagne »Free Naama« den Druck auf Jerusalem. Am 23. Januar wird Putin zum 5. Welt-Holocaust-Forum in der Gedenkstätte Yad Vashem erwartet. »Werden Sie ihn wirklich in Jerusalem begrüßen, während Naama noch im Gefängnis sitzt?«, fragte die Familie den Ministerpräsidenten vor einigen Tagen. Wenn ja, werde man nicht still dasitzen und zuschauen.

Jaffa Issachar, die Mutter der 27-Jährigen, hatte vor einigen Tagen bereits in einem Brief an Präsident Rivlin geschrieben, dass sie vorhabe, Putin und seine Delegation physisch vom Eintreten in die Präsidentenresidenz abzuhalten. Netanjahu habe ihr jedoch empfohlen, stark zu bleiben, erzählte sie. »Er hat mir gesagt, es ist meine Verantwortung, Naamas mentale Widerstandsfähigkeit aufzubauen, während sie im russischen Gefängnis ist. Und es ist seine Verantwortung als Ministerpräsident, für ihre Freilassung zu sorgen.«

Sie bitte den russischen Präsidenten »von ganzem Herzen, wie ein echter Freund Israels und des jüdischen Volkes zu handeln und meine Naama in ihr Zuhause Israel zu entlassen«.

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Glosse

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka. Andrea Kiewel hingegen freut sich

von Andrea Kiewel  10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025