Einmal in der Woche Stille auf dem Handy: Der in Israel lebende Koch Tom Franz schätzt diesen Aspekt des jüdischen Ruhetags Schabbat. »Es ist eine wunderbare Sache, das Handy einmal in der Woche auszuschalten. Man schaut dann nicht ständig drauf, ist nicht abgelenkt - das ist sehr gesund«, sagte der aus Nordrhein-Westfalen stammende Franz dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Dienstag).
Für Notfälle gebe es religiöse Radiosender. Sie blieben während des Schabbats still, sendeten aber bei Alarm wichtige Informationen. »Zum Beispiel, wo gerade Alarm ist und wie man sich verhalten soll«, erklärte Franz. Er selbst ist wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran in Deutschland gestrandet und kann wie viele andere Menschen aus Israel gerade nicht nach Hause zu seiner Familie fliegen. »Ich bin bei meinem Vater«
Die aktuelle Lage sei wirklich gefährlich. Jetzt sei es eine andere Liga von Bedrohung, die man täglich spüre: »Bombenalarm, Menschen fliehen in Schutzräume, Häuser werden zerstört, Menschen getötet und verletzt. Zu wissen, dass meine Kinder Angst haben und meine Frau unter Stress steht, ist für mich sehr belastend«, sagte Franz.
»Selbst die halbstaatliche Fluggesellschaft El Al fliegt gerade nicht. Mein Flug wurde gestrichen. So wie ich sitzen viele im Ausland fest - manche auf Flughäfen oder in Hotels«, so der Koch. »Ich habe Glück: Ich bin bei meinem Vater.« Er hoffe, dass Airlines bald wieder das Land ansteuern könnten und dass er dann ein Flugticket bekomme. »Ansonsten schaue ich nach Alternativen.«