Binäre Optionen

Klagen gegen Betrügerfirmen

Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil der Vorinstanz. Foto: Getty Images

Sie kommen aus aller Welt. Berichten israelischer Gerichte zufolge sind Dutzende von Zivilklagen gegen betrügerische Unternehmen eingereicht worden, die binäre Optionen und ähnliche Finanzanlagen angeboten und auf diese Weise viele Menschen um ihre Ersparnisse gebracht haben.

Den Ermittlungsbehörden fällt es oft schwer, den Betrug, der im Internet geschieht und sich oft über mehrere Länder verteilt, strafrechtlich zu verfolgen und die Täter dingfest zu machen. Daher klagen viele Geschädigte auf zivilem Weg, um Gerechtigkeit zu erlangen und wenigstens einen Teil ihres Geldes wiederzusehen.

ersparnisse Die einstigen Klienten, die ihre Ersparnisse anlegen wollten und stattdessen betrogen wurden, stammen aus den USA, Indien, Australien, Südafrika, Dänkemark und anderen Ländern. Dazu kommen zahlreiche Kläger aus Israel.

Darunter ist ein Paar aus den USA, das die israelische Firma CMT Global auf die Rückzahlung von 568.000 US-Dollar verklagt. In dem Fall ging es um binäre Optionen. Einige der Klagen laufen noch, während es in anderen zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen ist.

An einem bestimmten Punkt verstehen die Angeklagten, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, das Geld zurückzuzahlen.

Anwälte, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben, fordern Geschädigte auf, definitiv die Gerichte in Israel zu bemühen. Einer von ihnen ist Joram Fay. In einem Interview mit der israelischen Online-Zeitung »Times of Israel« sagte er, dass die Zivilklagen durchaus erfolgversprechend sind: »Die meisten Klagen sind bislang nicht so weit gekommen, dass die Richter ein Urteil sprechen mussten. An einem bestimmten Punkt verstehen die Angeklagten offenbar, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, wenn sie das Geld zurückzahlen.« Dann komme es zu außergerichtlichen Einigungen.

Neueinwanderer Sie nannten sich Finanzagenturen, tatsächlich aber zogen sie ahnungslose Menschen hemmungslos über den Tisch und brachten sie um ihr Geld. Zugleich beschädigten sie Israels Ruf in der Welt. Firmen wie »Prime Sales« heuerten dafür oft ahnungslose Neueinwanderer an, die die Menschen per Telefon und Internet betrügen sollten.

Hauptsächlich ging es bei den binären Optionen um den Handel im Internet mit Währungen oder Rohstoffen wie beispielsweise Gold. Genannt wird dieser Handel »Forex«, der generell legal ist. Binäre Optionen sind ein Finanzinstrument, mit dem die Währungen oder Güter außerhalb der Börse gehandelt werden. Da dies in Israel bislang kaum reguliert ist, war es lange für Betrüger ein lukratives Geschäft.

Seit 2007 hatte sich das Land zu einer Art Zentrum dieser Firmen entwickelt. Viele, doch nicht alle, wurden von französischen Juden mit kriminellem Hintergrund gegründet, die sich in Israel vor der europäischen Polizei verstecken. Erst nach mehreren investigativen Artikeln begannen die Behörden mit ihren Ermittlungen. Anschließend packten mehrere Insider aus und erzählten detailliert von den Machenschaften der Finanzhaie, die sich mit ihren kriminellen Taten oft um viele Millionen bereicherten.

2017 schob die Knesset den binären Optionen jedoch einen Riegel vor und verbat sie in einer neuen Gesetzgebung. Viele der Firmen zogen danach ins Ausland oder operieren weiter aus Israel – mit einem neuen Betrugsschema im Angebot.

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