Jerusalem/New York

»Jüdischer Nobelpreis« für Helfer israelischer Geiselfamilien

Foto: copyright (c) Flash90 2023

Für ihren Einsatz für die Freilassung israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen und die Unterstützung der Angehörigen werden fünf israelische Organisationen mit dem Genesis-Preis ausgezeichnet. Das teilte die gleichnamige Stiftung (Genesis Prize Foundation, GPF) am Donnerstag in New York mit.

Die Stiftung wolle damit einen Beitrag leisten, »das internationale Bewusstsein für die Notlage der Geiseln zu schärfen und humanitäre Hilfe zu leisten, die sich auf Genesung, Rehabilitation und Behandlung konzentriert«.

Mit einer Sensibilisierungskampagne wolle man zudem sicherstellen, dass die Geiseln »weiter ganz oben auf der Tagesordnung der führenden Politiker weltweit« stünden, so die GPF. Die Stiftung unterstütze »wie der größte Teil der israelischen Gesellschaft« das erklärte Ziel der israelischen Regierung, die Hamas zu vernichten, erklärte GPF-Mitbegründer Stan Polovets.

Inspirierendes Beispiel

Die Freiwilligen, die sich für die Geiselanliegen und für die Angehörigen engagierten, seien »ein inspirierendes Beispiel für jüdische Stärke und Einheit und haben sich bereits einen Platz in der Geschichte des jüdischen Volkes und Israels verdient«, heißt es weiter zur Begründung. Das Preisgeld von einer Million Dollar (923.000 Euro) sei nicht zur Finanzierung von politischem Aktivismus gedacht, sondern für direkte humanitäre Hilfe.

Ausgezeichnet werden demnach das »Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien«, der Fonds für Terroropfer der staatlichen israelischen Einwanderungsbehörde »Jewish Agency«, die freiwilligen Krisenhelfer der Organisation »Lev echad« (Ein Herz), das israelische Traumazentrum Natal sowie die Organisation zur Unterstützung von Terroropfern »OneFamily«. Zudem sollen bei akutem Bedarf weitere Organisationen und einzelne Aktivisten unterstützt werden, teilte die GPF mit.

Vertreter der Geiselfamilien begrüßten die Auszeichnung laut Mitteilung. Rachel Goldberg, Mutter des entführten 23-jährigen Hersch Goldberg-Polin, bezeichnete den Mut und die Symbolik der Auszeichnung als inspirierend.

Spielberg und Perlman

134 der insgesamt rund 240 entführten Geiseln befinden sich nach israelischen Angaben weiter im Gazastreifen. Mindestens 28 von ihnen wurden inzwischen für tot erklärt.

Der jährlich verliehene Preis ehrt außergewöhnliche Persönlichkeiten für ihre herausragende berufliche Leistung, ihren Beitrag zu mehr Menschlichkeit und ihr Engagement für jüdische Werte. Zu früheren Preisträgern gehören der US-Regisseur Steven Spielberg (»Schindlers Liste«), die israelisch-amerikanische Schauspielerin Natalie Portman und der israelisch-amerikanische Geiger Itzhak Perlman. kna

Jerusalem

»Er wollte Juden töten«

In einer Videoansprache nimmt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Stellung zum Doppelmord von Washington

 23.05.2025

Meinung

Ist Israel nicht selbst schuld?

Subtil machen manche Medien Israel mitverantwortlich für das Attentat vor dem Jüdischen Museum in Washington. Antisemitismus als mögliches Motiv blenden sie dagegen aus

von Jacques Abramowicz  23.05.2025

Nahost

Hilfe erreicht Bewohner Gazas

Insgesamt 276 Lastwagenladungen kamen in den vergangenen drei Tagen an. Bäcker im Gazastreifen backen Brot für die Bevölkerung, während Dutzende Geiseln weiterhin in Terror-Tunneln ausgehungert werden

 23.05.2025

Israel

Netanjahu ernennt General zum Chef des Inlandsgeheimdienstes

Der Job des Schin-Bet-Direktors ist eine der sensitivsten Angelegenheiten. Nun übernimmt David Zini den Posten

 23.05.2025

Israel

Der israelische Sender »Kan« weist Kritik am ESC-Zuschauervoting zurück

Einige Sender haben nach dem guten Abschneiden der israelischen Sängerin infrage gestellt, ob die ESC-Zuschauerpunkte ein wahres Bild der Publikumsmeinung wiedergeben. Nun äußert sich Israels Sender

 22.05.2025

Berlin

Merz: Humanitäre Hilfe muss endlich zu den Menschen in Gaza

Der Bundeskanzler äußert Sorge angesichts der humanitären Lage in Gaza. Derweil sind seit Dienstag mindestens 193 Lastwagenladungen an Hilfe eingetroffen

 22.05.2025

Angriffe

Israels Armee fängt weitere Rakete aus dem Jemen ab

In der Nacht gab es in mehreren Regionen Israels Raketenalarm. Nun heulen nach erneutem Beschuss aus dem Jemen wieder die Sirenen

 22.05.2025

Israel

Vertreter Israels geschockt über Attentat in Washington D.C.

Der Mord an zwei jungen Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Washington D.C. schockiert das ganze Land. Vertreter von Politik und Zivilgesellschaft äußern sich

von Sabine Brandes  22.05.2025

Berlin

»Es wurde ein Klima geschaffen, in dem diese Tat gedeihen konnte«

Israels Botschafter in Berlin, Ron Prosor, zeigt sich »fassungslos« über das Attentat auf zwei Mitarbeiter der Botschaft in Washington

 22.05.2025