Sport

Judo-Turnier ohne Blau-Weiß

Ori Sasson 2016 in Rio Foto: imago

Es ist wie eine geheime Mission. Das israelische Judo-Nationalteam darf beim Grand-Slam-Turnier in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten vom 26. bis 29. Oktober keine nationalen Symbole präsentieren. »Wir sind wie eine Eliteeinheit der Armee, die in Feindesland eindringt – ohne Flagge und ohne Uniform«, sagt Trainer Oren Smadja.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Judo-Team aus Israel diese Schmähung über sich ergehen lassen muss. Vor zwei Jahren bereits durften in den Emiraten, mit denen Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, keine Symbole des jüdischen Staates gezeigt werden. Statt der weißen Flagge mit dem blauen Davidstern ist die Fahne der internationalen Judo-Vereinigung zu sehen. Sogar auf den Uniformen der Sportler darf keine Fahne abgebildet sein. Sollte ein Israeli eine Goldmedaille gewinnen, steigt er zwar aufs Treppchen, die Nationalhymne aber wird nicht gespielt.

Ziel Dennoch sind die zwölf Sportler überzeugt, dass Antreten das Richtige ist. Mit dabei sind der Bronzemedaillengewinner von Rio, Ori Sasson, und der Europameister in seiner Gewichtsklasse Sagi Muki. Während Sport- und Kulturministerin Miri Regev außer sich vor Wut war und mit dem Vorsitzenden der israelischen Judo-Vereinigung Mosche Ponte telefonierte, erklärte die Vereinigung: »Wir lassen uns nicht auf politisches Parkett zerren und werden jenen, die uns davon abhalten wollen, in der ganzen Welt aufzutreten, keine Preise verleihen.

Unser Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio, und die Turniere sind unser Weg, dieses Ziel zu erreichen. Wir lassen uns nicht von so etwas stören.« Ponte hatte noch versucht, über den Vorsitzenden der internationalen Judo-Vereinigung, Marius Vizer, zu erreichen, dass die Veranstalter in Abu Dhabi die Diskriminierung der Israelis revidieren, allerdings ohne Erfolg.

Olympia-Gewinner Sasson gab vor der Abreise jedoch zu, dass es merkwürdig ist, ohne israelische Flagge bei einer internationalen Veranstaltung anzutreten. »Wir werden uns wohl keine Sehenswürdigkeiten anschauen. Aber es ist in Ordnung, wir machen dort ja keinen Urlaub.« Das Team werde auch in Abu Dhabi alles geben, versprach er. »Es ist eine unglückliche Situation. Aber wenn es so ist, dann werden wir trotzdem alles tun, um zu gewinnen.«

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025

Diplomatie

Donald Trump reist nach Nahost - aber lässt Israel aus

Der US-Präsident stellt vorher eine »sehr, sehr große Ankündigung« in Aussicht

 07.05.2025

Israel

Geiselfamilien schockiert über Äußerungen Trumps

Nachdem Präsident Trump von weiteren toten Geiseln gesprochen hat, wächst die Sorge bei Angehörigen: Sie fordern Aufklärung, Transparenz – und eine sofortige Waffenruhe zur Rettung der Verschleppten

 07.05.2025

Gesellschaft

Influencer mit Ehrendoktor

Die Ben-Gurion-Universität zeichnet den Israeli Nas Daily und sechs anderen Persönlichkeiten aus

von Sabine Brandes  07.05.2025

Gaza/Israel

Trump: Drei weitere Hamas-Geiseln tot

Die Angaben des amerikanischen Präsidenten stimmen nicht mit israelischen Erkenntnissen überein

 07.05.2025

Nahost

Trump verkündet überraschend Huthi-Kapitulation

Während Israel als Reaktion auf den jemenitischen Dauerbeschuss Huthi-Ziele bombardiert, überrascht US-Präsident Donald Trump mit einer Ankündigung: Die Miliz hätte kapituliert. Was das genau bedeutet, bleibt zunächst völlig unklar

 06.05.2025