Saudi-Arabien

Israelischer Journalist heimlich in Mekka - Helfer festgenommen

Stadtansicht von Mekka Foto: picture-alliance/ dpa

Nach dem heimlichen und umstrittenen Besuch eines israelischen Journalisten in der für Muslime heiligen Stadt Mekka hat Saudi-Arabien einen Landsmann festnehmen lassen.

Dieser habe den Journalisten, der auch US-Staatsbürger sei, nach Mekka gebracht und ihm den Zugang ermöglicht, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei laut einem Bericht der Staatsagentur SPA vom Freitag. Der Zugang »über einen Weg, der eindeutig für Muslime bestimmt ist«, sei ein »klarer Verstoß gegen die Vorschriften«, sagte der Sprecher.

vorschriften In Mekka steht unter anderem die Große Moschee mit dem schwarzen Kubus namens Kaaba, der heiligsten Stätte für Muslime. Der Zutritt ist nur Muslimen gestattet. Das trifft auf den Israeli nicht zu. Seit Öffnung des Landes für Touristen im Jahr 2019 gab es vereinzelt Berichte von nicht-muslimischen Reisenden, die entgegen der Vorschriften ebenfalls in die Stadt reisten. Die Regierung versucht im Rahmen eines Wirtschaftsumbaus, Touristen ins Land zu locken und damit neue Einnahmen abseits des Öl-Geschäfts zu generieren.

Tamaris Video-Reportage, in der er Straßenschilder für »Nicht-Muslime« bewusst ignoriert, sorgte für Empörung.

Der israelische Journalist Gil Tamari war am Rande des Besuchs von US-Präsident Joe Biden im Land. Seine Video-Reportage, in der er Straßenschilder für »Nicht-Muslime« bewusst ignoriert, sorgte für Empörung. Kritik kam unter anderem von Israels Minister für Regionale Entwicklung. Tamari entschuldigte sich später auf Twitter und erklärte, er habe »die Bedeutung von Mekka und die Schönheit der Religion« zeigen wollen. Er habe Muslime und auch andere Menschen mit dem Besuch nicht beleidigen wollen.

folgen Welche strafrechtlichen Folgen Tamari in Saudi-Arabien drohen, ist unklar. Der Fall sei wie der des Saudi an die Staatsanwaltschaft übergeben worden, berichtete SPA. Es würden »die laut Vorschriften notwendigen Schritte gegen (Tamari) unternommen«. Dem Mann könnte künftig etwa die Einreise nach Saudi-Arabien verweigert werden.

»Alle Ankömmlinge im Königreich müssen die Vorschriften respektieren und diese befolgen, vor allem diejenigen mit Bezug auf die heiligen Stätten«, sagte Mekkas Polizeisprecher laut SPA. »Jeder Verstoß wird als nicht hinzunehmende Straftat betrachtet.« dpa

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert