Debatte

Israelische Ärzteschaft lehnt Diskriminierung von LGBTQ-Menschen ab

Demo für das Adoptionsrecht für LGBTQs
Demonstration in Tel Aviv für die Gleichstellung von LGBTQs Foto: Flash90

Ärzte und Krankenpfleger in Israel haben angesichts homosexuellen- und transfeindlicher Äußerungen aus den Reihen der künftigen Regierung Flagge gezeigt. »Wir behandeln jeden«, sagten Mitarbeiter des Gesundheitswesen in einem Video, das das größte Krankenhaus des Landes, das Sheba Medical Center, bei Instagram veröffentlichte. Ärztinnen und Ärzte im Rambam Medical Center in Haifa und des Barzilai-Krankenhauses in Aschkelon schlossen sich an.

In den vergangenen Tagen hatten religiös-zionistische Abgeordnete des Regierungsbündnisses des designierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angekündigt, sie wollten die Anti-Diskriminierungsgesetze verändern. Damit sollte es Krankenhäusern ermöglicht werden, aus religiösen Gründen die Behandlung von Patienten aus der LGBGQ-Gemeinde abzulehnen. Auch Unternehmen könnten Aufträge von LGBTQ-Angehörigen dann verweigern. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen sowie queere Menschen.

Netanjahu rügte die Äußerungen aus den Reihen seiner Regierung, die am Donnerstag vereidigt werden sollte. Die Koalitionsvereinbarung erlaube keine Benachteiligung sexueller Minderheiten oder eine Schmälerung von deren Rechten, wie alle anderen israelischen Bürger Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, sagte Netanjahu.

Die Zeitung »Jated Neeman« die mit einer der ultraorthodoxen Parteien in Netanjahus Koalition verbunden ist, veröffentlichte einen Leitartikel gegen Politiker des religiösen Zionismus. Sie würden das Judentum weltweit diffamieren, hieß es darin.

Die künftige Regierung wolle Araber und Minderheiten verfolgen und Menschen unter anderem aufgrund ihrer Religion diskriminieren. Mehrere israelische Unternehmen teilte mit, sie würden nicht mit Firmen zusammenarbeiten, die ihre Kunden aus religiösen Gründen benachteiligten. ap

Gesellschaft

Israelis in flagranti unterm Wasserfall

Touristen werden in Thailand nach Sex in der Öffentlichkeit festgenommen und müssen Strafe zahlen

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Charedim, Ehrendoktor, Razzia

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes, Sophie Albers Ben Chamo  06.11.2025

Geisel-Freilassung

Bundespräsident hofft, dass Itay Chens Angehörige Trost finden

Die Terroristen der Hamas hatten den Leichnam des Deutsch-Israelis am Dienstag übergeben

 06.11.2025

Israel

Hamas übergibt Leichnam von Joshua Luito Mollel

Die Terroristen der Hamas hatten die sterblichen Überreste am Mittwochabend an das Rote Kreuz übergeben

 06.11.2025