Umfrage

Israelis sehen Militärschlag gegen Iran kritisch

Aufgrund des iranischen Angriffs auf Israel am Wochenende wurde am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv ein Schutzraum eingerichtet. Foto: picture alliance / Anadolu

Rund drei Viertel aller Israelis würden laut einer Umfrage einen Schlag gegen den Iran nicht grundsätzlich unterstützen. So müsse für 74 Prozent zunächst klar sein, dass eine Operation dieser Art Israels Verhältnis zu seinen Verbündeten nicht untergrabe, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Befragung der Hebräischen Universität Jerusalem.

Dagegen befürworteten 26 Prozent einen Angriff, selbst wenn er die Beziehungen zu Verbündeten schädigte. Für die Studie befragte die Universität den Angaben zufolge am Sonntag und Montag per Telefon und Internet 1466 volljährige Personen. Darunter seien Männer und Frauen sowie Juden und Araber gewesen, die repräsentativ ausgewählt wurden.

Beim iranischen Angriff in der Nacht auf Sonntag waren 99 Prozent der über 300 Raketen und Drohnen Teherans von einem von den USA angeführten Luftverteidigungsschild abgefangen worden, an dem sich israelische, britische, jordanische und französische Streitkräfte beteiligten.

Positive Reaktion

Nach Medienberichten hatten weitere Golfstaaten, darunter Saudi-Arabien, Radar- und Geheimdienstinformationen beigesteuert. Israel hat Vergeltung für den Angriff zugesagt, sich dem Vernehmen nach bislang aber noch nicht auf Termin und Umfang festgelegt.

Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten ist der Meinung, dass Israel »positiv auf die politischen und militärischen Forderungen seiner Verbündeten reagieren sollte«, um »auf lange Sicht ein nachhaltiges Verteidigungssystem sicherzustellen«. 12 Prozent waren anderer Meinung, 32 unentschlossen.

Außerdem glaubten 59 Prozent, dass die US-Hilfe für Israel gegen den iranischen Angriff die israelische Führung dazu verpflichtet, künftige Sicherheitsmaßnahmen mit Washington zu koordinieren. 15 Prozent waren anderer Meinung. Über Israels Vorgehen im vom palästinensischen Terror begonnenen Gaza-Krieg war es zuletzt zu Spannungen zwischen Israels Premier Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden gekommen. kna

Nahost

Hamas-Antwort auf Trump-Plan: Das sind die offenen Fragen

Die Terrororganisation hat Teile des US-Friedensplans zum Gaza-Krieg akzeptiert – will aber Nachverhandlungen

 04.10.2025

Gaza-Friedensplan

Trump fordert erneut schnelles Handeln von der Hamas

Der US-Präsident hat der Hamas ein Ultimatum gesetzt. Die Terroristen fordern jedoch Nachverhandlungen. Nun legt Trump nach

 04.10.2025

Diplomatie

Verhandlungen über Trump-Friedensplan

Gibt es eine Chance auf Frieden im Gaza-Krieg? Die Terrororganisation Hamas hat am Freitagabend Teile des Plans akzeptiert, zugleich aber weitere Verhandlungen gefordert

 04.10.2025

Reaktionen

»Die Geiseln könnten in den nächsten Tagen frei sein«

Lapid will Netanjahu einen politischen Rettungsschirm bieten, wenn rechtsradikale Parteien das Friedensabkommen ablehnen und die Koalition zu Fall bringen wollen

von Sabine Brandes  04.10.2025

Washington

»Sonst bricht die Hölle los«

Der US-Präsident droht der Hamas mit schweren Konsequenzen, sollte sie seinen 20-Punkte-Plan nicht annehmen

 03.10.2025

Washington

Der 20-Punkte-Plan für Gaza und den Nahen Osten im Wortlaut

Die USA haben einen Fahrplan für Frieden in der Region vorgelegt. Eine Dokumentation

 03.10.2025

»Sumud-Flottille«

Israel schiebt 137 Aktivisten von Thunbergs Gaza-Flotte in die Türkei ab

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  04.10.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Geisel, Vornamen, Wetter

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  03.10.2025

Libanon

Israels Armee tötet drei Hisbollah-Mitglieder

Laut IDF sollen zwei der drei Männer als Ingenieure den Wiederaufbau terroristischer Infrastruktur vorangetrieben haben

 03.10.2025