Ein 68-jähriger Israeli muss sich wegen Anschlägen auf jüdische Einrichtungen vor einem israelischen Gericht verantworten. Mit seinen Taten habe der Mann gewaltsam für eine Trennung von Staat und Religion in Israel kämpfen wollen, berichtete die Zeitung »Haaretz« am Sonntag.
Vor dem zuständigen Bezirksgericht sei er dafür nun wegen Brandstiftung, Waffenbesitz und versuchter Sachbeschädigung durch Sprengstoff angeklagt worden.
TRENNUNG Durch seine Anschläge auf Rabbinergerichte und Religionsräte habe er diese daran hindern wollen, religiöse Dienstleistungen für säkulare Israelis zu erbringen und die Trennung von Religion und Staat durchsetzen wollen, heißt es laut Bericht in der Anklage.
Der Angeklagte soll im Januar 2019 als Obdachloser verkleidet landesweit religiöse Einrichtungen ausgekundschaftet und Versuche mit verschiedenen brennbaren Materialien durchgeführt haben.
Im Mai soll er entsprechende Brandsätze an sechs Einrichtungen in Petach Tikwa, Tel Aviv, Kfar Saba und Aschdod angebracht und entzündet haben.
Dem Verdächtigen wird laut Bericht ferner ein Brandanschlag auf das Rabbinergericht Tel Aviv von 2005 zur Last gelegt, bei dem ein Sachschaden von umgerechnet rund 690.000 Euro entstand. Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft für die Dauer des Prozesses. Die Taten und ihre intensive Planung seien Nachweis für die Gefährlichkeit des Täters. kna