Sicherheit

Israel wäre neuem Atomkommen mit dem Iran nicht verpflichtet

Der israelische Premier Naftali Bennett Foto: POOL

Israel sieht sich auch im Fall einer Rückkehr zum internationalen Atomabkommen mit dem Iran nicht an dieses gebunden. Der israelische Regierungschef Naftali Bennett sagte am Dienstag bei einer Sicherheitskonferenz in der Nähe von Tel Aviv, Israel sei unter solchen Umständen »natürlich kein Vertragspartner«.

Von dem 2015 ausgehandelten Vertrag habe Israel sich »wie von einer Schlaftablette« beeinflussen lassen, erklärte Bennett. Diesen Fehler werde man nicht wiederholen. »Wir werden uns unsere Handlungsfreiheit bewahren.« Israel stehe eine schwierige Zeit bevor. »Es kann auch mit unseren besten Freunden zu Meinungsverschiedenheiten kommen.«

Wien Nach fast sechsmonatiger Pause wegen des Regierungswechsels im Iran sollen die Gespräche zur Rettung des Atomabkommens kommende Woche in Wien fortgesetzt werden. Die USA hatten den Pakt, der den Bau von Atomwaffen in Iran verhindern soll, 2018 verlassen und neue Sanktionen verhängt. Daraufhin hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Vereinbarungen. Israel wirft dem Iran allerdings vor, es habe auch nach Unterzeichnung des Abkommens heimlich weiter den Bau von Atomwaffen angestrebt.

Die EU und die verbliebenen Partner in dem Deal - China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland - bemühen sich in Wien um die Rückkehr der USA zu dem Abkommen sowie Irans Rückkehr zu seinen Verpflichtungen. 

Bennett sagte während des Vortrags, Teheran strebe nach einer »schiitischen Hegemonie unter einem atomaren Schirm« in der Region. Der Iran sei mit seinem Atomprogramm so weit wie noch nie. Teheran habe außerdem »einen Ring von Milizen und Raketen um Israel gelegt«. Er nannte als Beispiel die libanesische Terrororganisation Hisbollah im Norden und die islamistische Hamas sowie den Islamischen Dschihad im Gazastreifen im Süden. Der Iran zahle dafür selbst aber keinen Preis. Dies sei nicht logisch. Statt die Milizen zu jagen müsse Israel vielmehr »zum Entsender kommen«.

Der Iran und die mit ihm verbündete Hisbollah haben ihre Präsenz in Syrien in den vergangenen Jahren ausgebaut. Israels Luftwaffe greift immer wieder Ziele im Nachbarland Syrien an, um sich zu schützen und die Mullahs daran zu hindern, dort weiter Fuß zu fassen. dpa/ja

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025

Diplomatie

Donald Trump reist nach Nahost - aber lässt Israel aus

Der US-Präsident stellt vorher eine »sehr, sehr große Ankündigung« in Aussicht

 07.05.2025

Israel

Geiselfamilien schockiert über Äußerungen Trumps

Nachdem Präsident Trump von weiteren toten Geiseln gesprochen hat, wächst die Sorge bei Angehörigen: Sie fordern Aufklärung, Transparenz – und eine sofortige Waffenruhe zur Rettung der Verschleppten

 07.05.2025

Gesellschaft

Influencer mit Ehrendoktor

Die Ben-Gurion-Universität zeichnet den Israeli Nas Daily und sechs anderen Persönlichkeiten aus

von Sabine Brandes  07.05.2025

Gaza/Israel

Trump: Drei weitere Hamas-Geiseln tot

Die Angaben des amerikanischen Präsidenten stimmen nicht mit israelischen Erkenntnissen überein

 07.05.2025

Nahost

Trump verkündet überraschend Huthi-Kapitulation

Während Israel als Reaktion auf den jemenitischen Dauerbeschuss Huthi-Ziele bombardiert, überrascht US-Präsident Donald Trump mit einer Ankündigung: Die Miliz hätte kapituliert. Was das genau bedeutet, bleibt zunächst völlig unklar

 06.05.2025