Geisel-Deal

Israel verzögert Freilassung von palästinensischen Häftlingen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: Copyright (c) Flash90 2024

Israel hat die geplante Freilassung palästinensischer Gefangener vorerst ausgesetzt. Das berichtet »Times of Israel«. Hintergrund ist das Chaos, das sich bei der Übergabe mehrerer Geiseln in Chan Junis ereignete.

»Premierminister Benjamin Netanjahu hat gemeinsam mit Verteidigungsminister Israel Katz die Freilassung von Terroristen, die heute freikommen sollten, verzögert – bis sichergestellt ist, dass unsere Geiseln bei künftigen Freilassungen sicher übergeben werden«, teilte Netanjahus Büro mit.

Lesen Sie auch

Weiter hieß es in der Erklärung: »Israel fordert von den Vermittlern, dies zu gewährleisten.«

Die heutige Freilassung von drei israelischen Geiseln erfolgte auf Drängen Israels, nachdem Hamas es versäumt hatte, die Zivilistin Arbel Yehoud am Samstag freizulassen. Israel hatte die Öffnung einer Straße in den Norden des Gazastreifens zurückgehalten, bis die Freilassung bestätigt wurde.

Tumultartige Szenen bei Geisel-Übergabe

Bei der Übergabe der deutsch-israelischen Geisel Arbel Yehoud von den Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad ans Rote Kreuz im südlichen Gazastreifen kam es zu tumultartigen Szenen. In einer Live-Fernsehübertragung konnte man dichtes Gedränge in Chan Junis sehen, in dem nicht klar zu erkennen war, was an den weißen Fahrzeugen der Hilfsorganisation geschah.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach Medienberichten musste die 29-jährige Yehoud durch eine riesige, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen von einer »Via Dolorosa«.

Viele Palästinenser versuchten, die Frau mit ihren Handys zu fotografieren. Vermummte und bewaffnete Islamisten begleiteten sie. Die junge Frau wirkte zutiefst verängstigt. Das Entsetzen über dieses Chaos ist in Israel groß. ja

Nachrichten

Schokolade, Seife, Fauda

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.07.2025

Israel

Ehemalige Geiseln Sapir Cohen und Sasha Troufanov verloben sich

Das Paar wurde am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt und überlebte die Strapazen der Geiselhaft

 09.07.2025

Vermisst

Er war ein Familienmensch

Ilan Weiss gehörte zum Sicherheitsteam in Be’eri. Er wurde am 7. Oktober ermordet und seine Leiche nach Gaza verschleppt

von Sabine Brandes  09.07.2025

Israel

Yair Lapid: Netanjahu will Waffenruhe verhindern

Der Ministerpräsident stelle Hindernisse für eine Einigung in den Weg, sagt der Oppositionsführer

 09.07.2025

Washington D.C.

Kommt nun eine Waffenruhe für Gaza?

US-Präsident Trump will einen Deal. Erneut trifft er Israels Regierungschef Netanjahu. Dieser bekräftigt: Am Ende werde es keine Hamas geben

 09.07.2025

Krieg

Bericht: Hamas nutzte sexualisierte Gewalt als »taktische Kriegswaffe«

Eine Untersuchung des israelischen Dinah-Projekts enthält verstörende Details über sexualisierte Gewalt am und nach dem 7. Oktober 2023. Die Initiative fordert die Strafverfolgung der Täter

von Robert Messer  08.07.2025

Nahost

Netanjahu: Wir werden alle Kriegsziele erreichen

Es seien Schritte erforderlich, von denen einige für Israel und einige für die Hamas sehr schmerzhaft würden, betont Israels Premier

 08.07.2025

Nahost

Trump und Netanjahu hoffen auf Deal mit Syrien

Während die Vorgespräche über eine Waffenruhe mit der Hamas weitergehen, arbeiten die beiden Regierungschefs an normaleren Beziehungen zu Israels Nachbarland

 08.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 08.07.2025