Jerusalem

Israel trauert um Opfer von Pittsburgh

Weist alle Vorwürfe von sich: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Auch in Israel reagieren die Menschen mit Schock und Trauer auf den antisemitischen Terroranschlag in der Synagoge »Tree of Life« im amerikanischen Pittsburgh, bei dem elf Menschen getötet und sechs verletzt wurden.

Der Täter, der 46-jährige US-Amerikaner Robert Bowers, skandierte antisemitische Beleidigungen, als er am Samstag während des Schabbat-Gottesdienstes in die Synagoge stürmte und mit einem automatischen Gewehr um sich schoss.

Synagoge »Es ist schwer, den Horror zu beschreiben, wenn Juden, die sich am Schabbat in der Synagoge zusammengefunden haben, ermordet werden, nur weil sie Juden waren«, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag bei der Kabinettseröffnung.

»Israel steht Seite an Seite mit der jüdischen Gemeinde von Pittsburgh und allen jüdischen Gemeinden in den USA. Wir stehen zusammen gegen Antisemitismus und derartige Barbarei«, so Netanjahu weiter. Er rief die Weltgemeinschaft dazu auf, sich gegen Antisemitismus zu stellen. »Denn es beginnt mit Juden, doch es endet nie mit Juden«, betonte der israelische Regierungschef.

Netanjahu beauftragte seinen Bildungsminister Naftali Bennett (Jüdisches Haus), in die USA zu reisen, um der jüdischen Gemeinde von Pittsburgh zur Seite zu stehen. Bennett wird sich mit Mitgliedern, Angehörigen sowie Überlebenden treffen und an den Bestattungen teilnehmen.

»Wenn Juden ermordet werden, fühlt ganz Israel den Schmerz. In Israel stehen wir füreinander ein«, sagte Bennett vor seinem Abflug. Er wies die entsprechende Abteilung im Diasporaministerium an, Pittsburgh Hilfe zu leisten. Ein Team aus Israel für die psychologische Unterstützung und Gemeinderehabilitation ist ebenfalls bereits auf dem Weg.

unterstützung Auch die Helfer von »ZAKA Israel« leisten ihren Kollegen in den USA Unterstützung. Sie sind in dauerhaftem Kontakt mit dem Pittsburgher Gemeinderabbiner und ZAKA-Freiwilligen Elisar Adom, der vor Ort ist. Adom berichtete am Sonntagmorgen im israelischen Armeeradio über das Geschehen in Pittsburgh.

»Es ist der erste Terroranschlag in dieser Gegend. Wir stehen unter Schock. Die Situation wird sich nun ändern, doch wir werden davon nicht gebrochen. Wir sind das jüdische Volk, und wir werden weiterleben.« Er erklärte, dass es besonders schwer war, am Schabbat mit der Tragödie umzugehen, denn viele wussten nicht, was sie tun sollten. »Meine eigenen Kinder sind von dem schrecklichen Ereignis traumatisiert«, so der Rabbiner.

Auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), Saudi-Arabien und die Türkei verurteilten das Massaker und bezeichneten es als Terroranschlag. »Das Außenministerium verurteilt die Angriffe von Terroristen, die scheußliches Gedankengut hochhalten, das auf der Dominanz und Überlegenheit von Weißen basiert«, schrieb die Vertretung der PA in Washington auf Twitter.

Israel

Netanjahu und Katz: Angriffe in Syrien sollen Drusen schützen

Die Armee hat Ziele im Süden des Nachbarlands angegriffen, nachdem syrische Regierungstruppen Mitglieder der Minderheit getötet hatten

 15.07.2025

Iran

Gallant schreibt an Khamenei

Der israelische Ex-Verteidigungsminister meint: »Wir wissen mehr über Sie, als Sie über sich selbst«

von Sabine Brandes  15.07.2025

Interreligiöser Dialog

»Das ist Verrat«

Ein Imam aus den Niederlanden nahm an einer Reise muslimischer Geistlicher nach Israel teil - prompt verlor er seinen Job

von Michael Thaidigsmann  15.07.2025

Brüssel

Sa’ar: Israel plant keine langfristige Kontrolle über Gaza

Internationale Kritik an der israelischen Militärstrategie wirft der Außenminister als »absurd« zurück

 15.07.2025

Gaza

Drei israelische Soldaten sterben bei Explosion in Panzerturm

Ein schwer verletzter Soldat liegt im Krankenhaus

 15.07.2025

Jerusalem

Netanjahu weist Vorwurf der Schuld für 7. Oktober zurück

In einem inszenierten Interview verteidigt der israelische Ministerpräsident die Kriegspolitik seiner Regierung

 15.07.2025

Jerusalem

Ultraorthodoxe Partei verlässt Regierungskoalition

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat 48 Stunden Zeit, seine Partner zu einer Kursänderung zu bewegen

 15.07.2025

Vermisst

Sanitäter aus Passion

Lior Rudaeff liebte es, anderen zu helfen

von Sabine Brandes  14.07.2025

Krieg

Israel legt neuen Vorschlag für Waffenruhe in Gaza vor

Berichte: Jerusalem ist bereit, mehr Truppen aus dem Gazastreifen abzuziehen als bisher angeboten

 14.07.2025