Nahost

Antwort auf Dauer-Terror aus dem Jemen: Israel tötet fast gesamte Huthi-Regierung

Ahmed al-Rahawi, der Premier der von den Huthi kontrollierten Regierung, wurde bei dem Angriff getötet. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Bei einem israelischen Luftangriff im Jemen ist der Ministerpräsident der vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen getötet worden. Bei der Attacke auf eine Versammlung in der Hauptstadt Sanaa seien vor wenigen Tagen sowohl Ahmed al-Rahaui als auch mehrere Huthi-Minister ums Leben gekommen. Weitere ihrer Mitglieder seien verletzt worden.

Seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast zwei Jahren, nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel, attackieren die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen – nach eigenen Angaben wollen sie damit ihre Solidarität mit der Hamas in Gaza zeigen, die ebenfalls vom Iran unterstützt wird. Im Gegenzug greift Israels Militär immer wieder Ziele im Jemen an.

Trotz aller Schutzvorkehrungen gelang es Israels Sicherheitsapparat, auch die obersten Anführer der Hisbollah und der Hamas gezielt zu töten.

Der Luftangriff vom Donnerstag in der Hauptstadt Sanaa zeigt erneut die Fähigkeit des jüdischen Staats, Anführer seiner wichtigsten Feinde in der Region gezielt auszuschalten. Beispiele dafür gab es in der jüngeren Vergangenheit einige.

Lesen Sie auch

So ließ Israels Auslandsgeheimdienst Mossad 2024 manipulierte Pager und Handfunkgeräte Tausender Funktionäre der ebenfalls vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon explodieren. Rund 40 Menschen wurden getötet, mehr als 3000 verletzt.

Auch am Großangriff Israels gegen den Iran, bei dem in diesem Jahr führende Militärs und Atomwissenschaftler getötet und Atomanlagen zerstört wurden, hatten Berichten zufolge Mossad-Agenten mitgewirkt. Und ob in Beirut, Teheran oder im Gazastreifen: Trotz aller Schutzvorkehrungen gelang es Israels Sicherheitsapparat, auch die obersten Anführer der Hisbollah und der Hamas gezielt zu töten.

Einen weiteren ranghohen Funktionär der Hamas griff Israels Militär nun nach eigenen Angaben in der Stadt Gaza an. Unklar war zunächst, um wen es sich handelte – allerdings berichteten israelische Medien übereinstimmend, Ziel des Angriffs sei der »Abu Obeida« gewesen. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Terrororganisation und zeigte sich bei Auftritten und Videobotschaften stets nur vermummt.Tod des Huthi-Ministerpräsidenten »symbolischer Schlag«

Obwohl der getötete Huthi-Ministerpräsident Al-Rahaui wenig tatsächliche Autorität besessen habe, weise sein Tod auf Israels verbesserte Fähigkeit hin, nun auch Anführer der Islamisten im 2000 Kilometer entfernten Jemen ins Visier zu nehmen, sagte Ahmed Nagi, Jemen-Experte bei der International Crisis Group, dem »Wall Street Journal«. Der Angriff füge den Huthi »einen symbolischen und psychologischen Schlag zu, auch wenn seine strategische Wirkung begrenzt bleibt, solange ihre wichtigsten militärischen Kommandeure außerhalb der Reichweite Israels bleiben«.

Bereits Ende vergangenes Jahres hatte Israels damaliger Außen- und heutiger Verteidigungsminister Israel Katz gedroht, alle Anführer der Huthi-Miliz zu »jagen«, wie Israel es auch andernorts getan habe. Ziel des Luftangriffs am Donnerstag sei eine Einrichtung gewesen, in der Dutzende Führungskader des »terroristischen Huthi-Regimes« zugegen gewesen seien, erklärte das israelische Militär nun am Samstagabend. Dabei seien Al-Rahaui und weitere ranghohe Huthis getötet worden. Man habe ein nachrichtendienstliches Zeitfenster genutzt und rapide zugeschlagen, hieß es. dpa

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Waffenruhe

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen sollen noch die sterblichen Überreste von acht Geiseln in ihrer Gewalt haben

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025

USA

Donald Trump will Netanjahu-Prozess beeinflussen

In einem Interview mit »60 Minutes« zeigt der US-Präsident kein Interesse an der Unabhängigkeit der Justiz

von Sabine Brandes  04.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  04.11.2025

US-Vorschlag

Internationale Truppen sollen zwei Jahre Frieden in Gaza garantieren

Bis zum 18. November wollen die Vereinigten Staaten im UN-Sicherheitsrat eine Resolution über die Zukunft des Küstenstreifens einbringen. Die Details

 04.11.2025

Gazastreifen

Israel übergibt Leichname von 45 Palästinensern

Im Rahmen der Waffenruhe hat sich Israel verpflichtet, für jeden Leichnam einer Hamas-Geisel die sterblichen Überreste von 15 Palästinensern in den Gazastreifen zu überstellen

 04.11.2025

Libanon

Israelische Armee tötet zwei Hisbollah-Mitglieder

Israel wirft der Terror-Miliz Wiederaufrüstung vor. Dabei hatte die Terror-Miliz eigentlich ihrer Entwaffnung zugestimmt

 04.11.2025

Erinnerung

Fünf Millionen Namen

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat einen Meilenstein erreicht

von Sabine Brandes  03.11.2025