Israels Militär hat bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen ranghohen Anführer der Hisbollah getötet. Es handele sich um Haitham Ali Tabatabai, den Generalstabschef der Terrororganisation, teilte das Militär mit. Die USA hatten 2018 eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt. Die Hisbollah bestätigte seinen Tod am Abend. Zudem seien vier weitere ihrer Mitglieder bei dem Angriff im Vorort Haret Hreik im Süden von Beirut getötet worden.
Nach offiziellen libanesischen Angaben wurden insgesamt fünf Menschen getötet und 28 weitere verletzt. Es war der erste israelische Angriff im Großraum Beirut seit Monaten. Getroffen wurde ein mehrstöckiges Gebäude. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, es sei auch erheblicher Schaden an benachbarten Gebäuden und Autos auf der Straße entstanden.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte zuvor mitgeteilt, die Armee habe »den Hisbollah-Generalstabschef angegriffen, der den Aufbau und die Wiederbewaffnung der Terrororganisation geleitet hatte«. Netanjahu habe die Attacke gemäß der Empfehlung des Verteidigungsministers Israel Katz und des Militärchefs Ejal Zamir angeordnet.
Verteidigungsminister Katz sagte, Israel werde weiterhin mit Entschlossenheit handeln, »um jede Bedrohung für die Bewohner des Nordens und den Staat Israel zu verhindern«. Katz drohte: »Wer die Hand gegen Israel erhebt, dem wird die Hand abgeschlagen.« Man werde eine Rückkehr zur Realität vor dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 nicht zulassen.
Israel und die vom Iran unterstützte Hisbollah hatten sich im November 2024 auf eine Waffenruhe geeinigt, nachdem die Terroristen Israel ein Jahr lang unprovoziert täglich attackiert hatten. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor.
Im September vergangenen Jahres hatte die israelische Luftwaffe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Der Angriff ereignete sich ebenfalls in dem Beiruter Vorort Haret Hreik. Im Januar 2024 kam der zweithöchste Anführer der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion in Beirut ums Leben. dpa/ja