Israel wirft der »Global Sumud Flotilla« vor, die Aktion in Kooperation mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas durchzuführen. An Bord eines der Boote ist die schwedische Anti-Israel-Aktivistin Greta Thunberg.
»Offizielle Hamas-Dokumente, die im Gazastreifen gefunden und nun erstmals veröffentlicht wurden, belegen die direkte Beteiligung der Hamas an der Finanzierung und Durchführung der Sumud-Flottille nach Gaza«, teilte Israels Außenministerium mit.
Eines der Dokument zeige eine Liste von Mitgliedern der sogenannten »Palästinensischen Konferenz der Palästinenser im Ausland« (PCPA), die eine Vertretung der Terrororganisation im Ausland ist. Aufgeführt sei auch der Leiter der Gruppe in Großbritannien namens Sahir Birawi.
Kriegsschiffe aus Spanien und Italien
Birawi habe in den letzten 15 Jahren Flottillen nach Gaza organisiert, teilte das Jerusalemer Außenministerium weiter mit. Das Ministerium veröffentlichte auch ein Foto, dass ihn hinter Greta Thunberg und anderen propalästinensischen Aktivisten zeigen soll. Auf einem weiteren Bild ist neben dem damaligen Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, zu sehen. Israel tötete Hanija, den damaligen politischen Führer der Hamas, vor mehr als einem Jahr in Teheran durch eine ferngezündete Bombe.
In einem Schreiben aus dem Jahr 2021 soll Hanija die PCPA zur Einheit aufgerufen haben, wie das israelische Außenministerium weiter mitteilte. Israel stuft die PCPA als Flügel der Hamas und deshalb als Terrororganisation ein.
Ein weiteres Mitglied der PCPA aus Spanien soll auch der Leiter einer Firma sein, die Dutzende an der Sumud-Flotilla beteiligte Schiffe besitze, hieß es weiter. Derzeit sind etwa 50 Boote der Flotte Richtung Gaza unterwegs. Spanien entsandte ein Kriegsschiff zur Sicherung der Flotte. Auch Italien schickte ein Militärschiff.
Angebot abgelehnt
Die Aktivisten wollen eigenen Angaben zufolge die israelische Seeblockade der von Palästinensern bewohnten Küstenregion durchbrechen und Hilfsgüter bringen. Die ägyptische Seeblockade Gazas, die ebenfalls den Waffenschmuggel und den palästinensischen Terror eindämmen soll, erwähnen sie nicht.
Israel will die Einfahrt der Flotte verhindern. Das Land bot den Flottillen-Aktivisten an, ihre Hilfsgüter über israelisches Gebiet nach Gaza zu bringen. Sie lehnten ab.
Die Boote waren mit Hunderten Aktivisten an Bord vor rund drei Wochen in Barcelona gestartet. Die Aktion ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte ihrer Art. Israel hatte ähnliche Versuche zuvor gestoppt. dpa/ja