Jerusalem

Israel schränkt Zahlungen an UN ein

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Die israelische Regierung hat als Reaktion auf die umstrittene UN-Resolution ihre Zahlungen an die Vereinten Nationen eingeschränkt. »Der Staat Israel hat sich dazu entschieden, 2017 einen signifikanten Teil unserer jährlichen Beiträge in Höhe von rund sechs Millionen Dollar auszusetzen«, teilte der israelische Botschafter bei den UN, Danny Danon, mit. Der eingesparte Betrag sei in etwa so hoch, wie Zahlungen der UN an Organisationen, die laut Jerusalem israelfeindlich sind.

Zu diesen Organisationen gehörten der Ausschuss für die Ausübung der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes (CEiRPP) und die Abteilung für die Rechte der Palästinenser (UNRWA). Es ergebe keinen Sinn, Gremien zu unterstützen, die innerhalb der UN gegen Israel arbeiteten, betonte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Nach Angaben der Vertretung des jüdischen Staates bei den UN zahlt Israel zurzeit 38 Millionen Euro jährlich an die Vereinten Nationen.

Siedlungsbau Der UN-Sicherheitsrat in New York hatte am 23. Dezember die Resolution 2334 verabschiedet, die den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland verurteilt und fordert, dass sämtliche Bauaktivitäten eingestellt werden. Von 15 Staaten hatten 14 dafür gestimmt, die Vereinigten Staaten von Amerika enthielten sich.

Die israelische Regierung hatte mit scharfer Kritik auf die Resolution reagiert. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu brachte seine große Enttäuschung über die Enthaltung der USA zum Ausdruck, die zuvor anti-israelische Resolutionen stets mit einem Veto gestoppt hatten. Als Antwort bestellte er den amerikanischen Botschafter in Israel zur Klärung ein. Des Weiteren kündigte Netanjahu an, die Zusammenarbeit mit allen Staaten, die die Resolution befürwortet hatten, zu reduzieren.

Israel beschuldigt die Vereinten Nationen seit Jahren der Voreingenommenheit. Der ehemalige Generalsekretär Ban Ki-moon hatte das kürzlich bestätigt: »In den vergangenen zehn Jahren habe ich immer wieder erklärt, dass wir nicht gegen Israel eingestellt sein dürfen. Doch jahrzehntelanges politisches Manövrieren hat eine unverhältnismäßige Anzahl an Resolutionen, Berichten und Komitees gegen Israel hervorgebracht.«

Wirtschaft

Netanjahus unglücklicher »Sparta«-Vergleich

Israels Premierminister spricht in einer Rede von wirtschaftlicher Isolation und sieht sein Land in einer ähnlichen Situation wie einst der griechische Stadtstaat. Politik und Märkte reagieren unerwartet heftig

von Sabine Brandes  18.09.2025

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der Angreifer ist offenbar in einem Lastwagen angekommen, der humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen transportierte. Der Anschlag könnte laut Medien auch Auswirkungen auf Gaza-Hilfen haben

 18.09.2025 Aktualisiert

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025