Bauarbeiter aus Israel haben am Mittwochmorgen das am Wochenende von Palästinensern verwüstete Jakobsgrab bei Nablus im Westjordanland restauriert. Begleitet wurden sie von Soldaten des israelischen Militärs.
EINSATZ Wie schon in den letzten Wochen kam es dabei erneut zu gewalttätigen Ausschreitungen. Palästinenser warfen Steine auf den Konvoi, israelische Soldaten schossen zurück. Nach Angaben der Hilfsorganisation Roter Halbmond wurden 31 Palästinenser bei den Zusammenstößen verletzt. Laut palästinensischer Autonomiebehörde starb einer von ihnen später.
Der Einsatz am Mittwoch war der erste seiner Art bei Tageslicht, seit der damalige Ministerpräsident Ehud Barak die Kontrolle über die Stätte im Jahr 2000 an die palästinensischen Sicherheitsbehörden übergeben hatte. Diese hatten sich damals verpflichtet, die Unversehrtheit des Grabs zu wahren.
Dennoch ist es seitdem mehrfach zu Vandalismus gekommen. Pilger aus Israel können die Grabstätte, in der der biblische Patriarch Josef sowie seine Söhne Efraim und Menasse begraben sein sollen, nur einmal im Monat nach vorheriger Anmeldung und unter dem Schutz des israelischen Militärs besuchen.
Fanden ähnliche Renovierungsarbeiten früher im Schutze der Nacht statt, war es am Mittwoch das erste Mal seit Langem, dass die Wiederherstellung des Schreins bei Tageslicht stattfand. Laut »Times of Israel« fanden die Arbeiter im Innern der Grabstätte ein Bild der Verwüstung vor. Teile des Grabes waren verkohlt und der Grabstein stark beschädigt. Dem Bericht zufolge wurden nicht nur die beschädigten Teile des Grabes restauriert, sondern auch die verkohlten Wände gestrichen und neue Fenster eingesetzt.
KONTROLLE Yossi Dagan, der Leiter des Regionalrats von Samaria im Westjordanland, der die Operation beaufsichtigte, verlangte, dass angesichts der wiederholten Angriffe auf das Josefsgrab Israel die Kontrolle über den Schrein zurückerlangen sollte. »Ich fordere die Regierung auf, die Militärpräsenz an diesem Ort wiederherzustellen«, erklärte Dagan.
In der Nacht zum Samstag waren rund 100 Palästinenser in die Stätte eingedrungen und hatten sie in Brand gesteckt. 24 Stunden später kam es zu ähnlichen Szenen und weiterem Vandalismus. Am darauffolgenden Tag wurden zwei Juden angeschossen, die sich auf eigene Faust aufgemacht hatten, um die Grabstätte zu besuchen.
Premierminister Naftali Bennett hatte bereits am Sonntag angekündigt, man werde einen »solchen Angriff auf einen uns heiligen Ort am Vorabend des Pessachfestes nicht hinnehmen«. Auf Twitter schrieb Bennett: »Sie zerstören – wir bauen wieder auf.« mth