In Israel wurden am Montag unter großer Anteilnahme drei Tote zu Grabe getragen: die von der Hamas ermordeten Geiseln Idan Shtivi und Ilan Weiss sowie den Reserveoffizier Ariel Lubliner.
In Tel Aviv begleiteten Hunderte Menschen den Trauerzug für den 28-jährigen Shtivi. Er war am 7. Oktober 2023 beim Nova-Festival entführt und getötet worden. Seine sterblichen Überreste wurden erst vergangene Woche gemeinsam mit denen von Ilan Weiss aus dem Gazastreifen zurückgebracht. Viele Trauernde hielten israelische Fahnen und Schilder mit der Aufschrift »Sorry« in den Händen.
Shtivis Mutter Dalit erinnerte an ihren Sohn als jungen Mann mit »reinem Herzen, voller Sensibilität und Liebe«. »Du warst unser Sonnenschein, du hast jeden Raum erhellt«, sagte sie laut israelischen Zeitungen unter Tränen. Auch seine Geschwister fanden bewegende Worte: »Wir versprechen dir, dass dein Andenken lebendig bleibt.« Seine Freundin Stav erklärte: »Alle unsere Träume werden nicht mehr wahr werden – nicht in diesem Leben. Trotzdem sage ich Ja zu dir, für immer.«
Würdigung von Herzog
Weiss, 56 Jahre alt, war stellvertretender Leiter des Sicherheitsteams im Kibbuz Be’eri. Am 7. Oktober wurde er dort von palästinensischen Terroristen ermordet, seine Leiche nach Gaza verschleppt. Seine Frau und seine Tochter kamen später während einer Waffenruhe frei. Die Beerdigung in Be’eri fand im engsten Familienkreis statt. Medienvertreter waren nicht zugelassen.
Präsident Isaac Herzog würdigte Weiss in einer Mitteilung als »Mann von Mut und edlem Geist« und sprach den Angehörigen sein »tief empfundenes Beileid« aus. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, Weiss habe »sein Leben im Einsatz für die Verteidigung seiner Gemeinde verloren« und sei »ein Symbol für den Mut, den viele Israelis am 7. Oktober gezeigt haben«.
Im Norden Israels, in Kiryat Bialik bei Haifa, trauerte eine große Gemeinde um den Reserveoffizier Ariel Lubliner. Der 34-Jährige, der vor rund zehn Jahren aus Brasilien eingewandert war, kam am Samstag im südlichen Gazastreifen ums Leben – offenbar durch ein Versehen in den eigenen Reihen. Seine junge Frau Barbara hielt während der Zeremonie den gemeinsamen neun Monate alten Sohn Lior im Arm.
Schmerz wird sichtbar
In einem bewegenden Moment kroch der Säugling auf das Grab seines Vaters, wie die »Times of Israel« berichtet. »Danke, dass du dein Leben mit uns geteilt hast«, sagte die Witwe demnach. »Danke, dass du uns ein Stück von dir hinterlassen hast.« Freunde erinnerten Lubliner als »leidenschaftlichen Familienmenschen« und als Soldaten, der »immer Verantwortung übernommen hat, wenn es darauf ankam«.
Politiker mehrerer Parteien betonten, dass die Gesellschaft trotz aller Verluste »nicht zerbrechen dürfe« und dass das Andenken an die Opfer »eine Verpflichtung für kommende Generationen« sei. im