Jerusalem

Israel Museum zeigt »entartete Kunst«

Max Beckmann, George Grosz, Otto Dix: Für die National- sozialisten galten sie als »entartete Kunst«, für Menschen, die etwas von Kunst verstehen, sind sie Klassiker der Moderne. Jetzt ist am Dienstagabend im Israel Museum in Jerusalem die Ausstellung Dämmerung über Berlin mit 50 Meisterwerken aus der Sammlung der Nationalgalerie Berlin eröffnet worden.

Die Schau wurde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel sowie des 50. Geburtstags des Israel Museum ins Leben gerufen. Eröffnet wurde die Ausstellung von Kulturstaatsminister a.D. Michael Naumann und dem israelischen Autor Nir Baram.

visionär Neben Bildern von Grosz und Dix sind auch Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Wassily Kandinsky und Paul Klee vertreten. Der Ausstellungstitel ist eine Anspielung auf das Schlüsselwerk der jüdischen Malerin Lotte Laserstein, Abend über Potsdam. In dem 1930 entstandenen Gemälde nahm sie das sich damals ankündigende Unheil der NS-Zeit ebenso visionär wie eindrücklich vorweg. Lotte Laserstein floh 1937 nach Schweden, ihre Mutter wurde im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet.

In der Ausstellung gezeigt werden Ernst Ludwig Kirchner Straßenszene Potsdamer Platz aus dem Jahr 1914, Emil Noldes Christus und die Sünderin sowie Die Skatspieler (1920) von Otto Dix. »Diese kraftvollen Arbeiten«, heißt es auf der Website des Israel Museums, »die den Betrachter nicht unberührt lassen können, stehen für den Sieg des ästhetischen Erbes der Moderne über Unterdrückung und Verfolgung.«

Das Israel Museum in Jerusalem ist die größte Kultureinrichtung Israels und zählt international zu den führenden Museen für bildende Kunst und Archäologie. Es wurde 1965 ins Leben gerufen und beherbergt enzyklopädische Sammlungen, deren Objekte von den prähistorischen Anfängen bis in die Gegenwart reichen und in den Abteilungen für Archäologie, Kunst, Jüdische Kunst und Jüdisches Leben zu sehen sind.

www.imj.org.il

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Jakarta

Zwischen Schalom und Boykott

Staatschef Subianto hatte zuletzt Friedensbotschaften an Israel ausgesendet. Bei den Turnweltmeisterschaften in Jakarta sind israelische Sportler hingegen nicht willkommen

von Michael Thaidigsmann  16.10.2025

Geiseln

Noa und Avinatan - nach 738 Tagen wieder vereint

Avinatan Or und Noa Argamani wollen nach dem erlebten Horror in Gaza ihr Leben gemeinsam weitergehen

von Sabine Brandes  16.10.2025

Gaza

Ein Jahr nach Sinwars Tod: Hamas will Kampf fortsetzen

Trotz geltender Waffenruhe schwören die Islamisten, am Terror gegen Israel festzuhalten

 16.10.2025

Gaza

USA erwägen Prämienprogramm für Hinweise auf sterbliche Überreste von Geiseln

Das Auffinden der Leichen wird nach Angaben aus Amerika weitaus mehr Zeit in Anspruch nehmen als zunächst angenommen

 16.10.2025

Trauer

Die letzte weibliche Geisel ist endlich zu Hause

Die Leichen von Inbar Hayman und Muhammad Alatrash, ein beduinischer Spurenleser der IDF, wurden in der Nacht überführt

von Sabine Brandes  16.10.2025

Abkommen

Tamir und Bipin sind tot

Der junge Deutsch-Israeli und der nepalesische Student starben in Gaza. Weiterhin fehlen die sterblichen Überreste von 19 Geiseln

 16.10.2025

Terror

Hamas übergibt zwei weitere Leichen von Geiseln

19 Tote bleiben nach der Übergabe noch im Gazastreifen. Die Islamisten behaupten, keinen Zugang zu ihnen zu haben

 15.10.2025