Nach den Anschlägen

»Israel ist euer Zuhause«

Benjamin Netanjahu bei der wöchentlichen Kabinettssitzung am 15. Februar Foto: Flash90

Zum Wochenbeginn beherrschten die Nachrichten aus Kopenhagen auch die israelischen Medien. Zeitungen und Internetseiten hatten den Terror in der dänischen Hauptstadt als großes Thema – die Israelis zeigten sich erschüttert und traurig.

Die meisten jedoch waren über den erneuten Terror gegen Juden in Europa nicht überrascht. »Wir haben geahnt, dass es so kommen würde«, raunten viele. Premierminister Benjamin Netanjahu wandte sich als Reaktion auf die Anschläge mit zwei Toten und fünf Verletzten an »unsere jüdischen Brüder und Schwestern – Eure Heimat ist Israel«.

Paris Außenminister Avigdor Lieberman schickte seine Beileidsbekundungen an seinen dänischen Kollegen und die Familien der Opfer. Bei dem Anschlag während einer Veranstaltung zur Redefreiheit wurde zunächst ein Mann getötet und drei Polizisten verletzt. Kurz darauf erschoss vermutlich derselbe Täter einen 37-jährigen jüdischen Sicherheitsmann vor der Synagoge der Hauptstadt. Es heißt, dass der vermeintliche Terrorist, der später von der Polizei erschossen wurde, von den blutigen Anschlägen in Paris inspiriert war.

Netanjahu rief anschließend bei einer Kabinettssitzung am Sonntag die jüdische Bevölkerung Europas zur Alija nach Israel auf. Nur wenige Stunden nach dem Terror bewilligte das Kabinett 46 Millionen Dollar, um die voraussichtlich ansteigende Einwanderungswelle aus europäischen Ländern zu finanzieren. Vor allem werde in der nächsten Zeit mit einer größeren Zahl jüdischen Immigranten aus Frankreich, der Ukraine und nun auch Dänemark gerechnet.

Zukunft Wirtschaftsminister Naftali Bennett (Jüdisches Haus) liegt auf Netanjahus Linie: »Juden müssen das Recht haben, überall zu leben. Doch Juden, die sich um ihre Zukunft sorgen, sollten Israel als ihr Zuhause ansehen. Wir warten mit offenen Armen auf sie.« Der dänische Oberrabbiner Jair Melchior indes ist von dieser Botschaft enttäuscht. »Menschen aus Dänemark ziehen nach Israel, weil sie Israel lieben, weil sie Zionisten sind. Aber nicht wegen Terrorismus.«

Jesper Vahr, Dänemarks Botschafter in Israel, machte am Sonntag im Armee-Radio klar, »der Terroranschlag vor der Synagoge ist eine völlig inakzeptable Attacke gegen die jüdische Gemeinde«.

Er sei ein dramatischer Bruch in der langen Tradition guter Beziehungen zwischen Dänemark und den dänischen Juden. Vahr versicherte, die Regierung seines Landes unternehme bereits Schritte, um die Sicherheit der Juden im Land zu gewährleisten. »Diese Attacken sind sehr undänisch. Das ist nicht die Sicherheit, die zum Alltag in unserem Staat gehört.«

Libanon

Israelische Armee tötet mutmaßlichen Nasrallah-Nachfolger

Haschim Safi al-Din war ein Cousin Nasrallahs und gehörte dem Exekutivrat der Terror-Miliz an

 22.10.2024

Krieg gegen Israel

Hisbollah: Stecken hinter Angriff auf Netanjahus Haus

Die Terrormiliz hat den Drohnenangriff auf das Privathaus des israelischen Ministerpräsidenten am Samstag für sich reklamiert

 22.10.2024

Nahost

Bericht: Israels Bodenoffensive im Libanon könnte bald enden

Ein Abzug der Truppen muss aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden

 22.10.2024

Nahost

Blinken trifft Netanjahu

Die USA unternehmen einen neuen Versuch, die Lage zu deeskalieren

 22.10.2024

Israel

»UNIFIL ist ein Versagen ersten Ranges«

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet mit der Blauhelm-Mission ab

 22.10.2024

Gaza

Hamas schießt auf Flüchtlinge

Verletzte Bewohner wurden von IDF-Sanitätern behandelt

 22.10.2024

Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Der Krankenhaus-Chef bestreitet die Existenz eines Geldverstecks unter der Klinik

 22.10.2024

Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Sieben Personen aus Haifa und Umgebung sollen »sensible Informationen« gesammelt haben

 22.10.2024

Jerusalem

Schatztruhe der Worte

Die Nationalbibliothek hat ein neues Zuhause. Neben literarischen Werken gibt es auch Musikaufnahmen, Nachlässe, Landkarten, Plakate und Orientalia zu bestaunen

von Sabine Brandes  21.10.2024