Trauer

Israel Gutman ist tot

Israel Gutman sel. A. (1923–2013) Foto: dpa

Trauer

Israel Gutman ist tot

Schoa-Historiker und Überlebender des Ghetto-Aufstandes in Warschau starb mit 90 Jahren in Jerusalem

von Ayala Goldmann  02.10.2013 10:12 Uhr

Der Historiker Israel Gutman, Schoa-Überlebender und Kämpfer beim Aufstand im Warschauer Ghetto, ist am Dienstag im Alter von 90 Jahren in Jerusalem gestorben. Das teilte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit.

Gutman, geboren 1923 in Warschau, hatte sich im Ghetto dem jüdischen Untergrund angeschlossen und verlor beim Kampf gegen die deutschen Besatzer ein Auge. Er überlebte die Konzentrationslager Majdanek, Auschwitz und Mauthausen und wanderte 1946 nach Palästina aus. Seine Eltern und seine ältere Schwester starben im Ghetto.

Enzyklopädie In Israel lebte Gutman zunächst in einem Kibbuz und sagte 1961 als Zeuge im Prozess gegen Adolf Eichmann aus. Später widmete er sich der Schoa-Forschung. Er wurde Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und Direktor des von ihm mitbegründeten Internationalen Instituts für Holocaustforschung in Yad Vashem. Außerdem fungierte er als stellvertretender Direktor des Internationalen Auschwitz-Komitees. Eines seiner wichtigsten Projekte war eine umfassende Enzyklopädie des Holocaust.

Avner Shalev, Leiter von Yad Vashem, sagte: »Professor Gutmans persönliche Erfahrung hat enorm zu seiner seltenen und außergewöhnlichen Stärke als Forscher, Lehrer und Leiter beigetragen.« Shalev würdigte auch Gutmans stetigen Einsatz für wissenschaftliche Kontakte mit Polen. »Sogar während der kommunistischen Zeit stießen viele seiner Kritiken in Polen auf ein positives Echo, und er war ein hochgeschätzter Gast«, so Shalev.

Gutman, der selbst dem Hashomer Hatzair angehörte, hatte sich in seinen Forschungen auch mit zionistischen Jugendbewegungen in Polen und jüdisch-polnischen Beziehungen auseinandergesetzt. Er hinterlässt zwei Töchter und drei Enkelkinder.

Ankara

Emine Erdoğan schreibt Brief an Melania Trump

Die Frau des türkischen Präsidenten hat einen Brief an die First Lady der USA geschrieben, in dem sie auf das Schicksal der Kinder in Gaza aufmerksam macht. Ihr Mann fällt immer wieder mit perfiden Aussagen zu Israel und seiner Nähe zur Hamas auf

 24.08.2025

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 24.08.2025

Tourismus

Urlaub im Ungewissen

Nur zögerlich kommen ausländische Besucher ins Land, die Sicherheitslage schreckt viele weiterhin ab. Die Branche erschließt sich nun neue Geschäftsfelder

von Katharina Kunert  24.08.2025

Tel Aviv

Angehörige von Hamas-Geiseln fordern Waffenruhe

Die Mutter einer israelischen Geisel wirft Regierungschef Netanjahu vor, er verurteile mit der geplanten Einnahme der Stadt Gaza die Geiseln zum Tode. Dieser verweist auf die laufenden Verhandlungen und notwendigen militärischen Druck

 23.08.2025

Krieg

Für Geisel-Rettung: Benny Gantz ruft zu Eintritt in Netanjahu-Regierung auf

Der Ex-Verteidigungsminister hatte Netanjahus Regierung 2024 verlassen. Nun fordert er andere Oppositionspolitiker dazu auf, sich ihr mit ihm gemeinsam für ein halbes Jahr wieder anzuschließen

von Sara Lemel  23.08.2025

Vorwürfe

»Es gibt keine Hungersnot in Gaza. Es gibt keine Politik des Aushungerns«

Israel weist die Erklärung einer Hungersnot in Teilen des Gazastreifens zurück. Regierungschef Netanjahu bezeichnet gegenteilige Berichte als Lüge

von Eva Krafczyk  22.08.2025

Meinung

Embargo gegen Israel: Merz´ gefährliche Botschaft

Die Bundesregierung hat ein Exportverbot für Waffen an Israel verhängt und sendet damit fatale Signale: An Israel, an die Hamas und deren Unterstützer - und an die Juden in Deutschland

von Remko Leemhuis  22.08.2025

Nahost

Welthunger-Monitor erklärt Hungersnot in Gaza - COGAT widerspricht scharf

Die Hintergründe

von Imanuel Marcus  22.08.2025

Jerusalem

Israel verweigert Barcelonas Bürgermeister die Einreise

Hintergrund sind Entscheidungen des Stadtrates der katalanischen Hauptstadt, unter anderem die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv zu beenden

 22.08.2025