Kunst

Im antiken Stil

Archäologische Fälschungen können vor Gericht oft nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Nach einem siebenjährigen Prozess in Jerusalem wurde deshalb der zu Weltruhm aufgestiegene Antiquitätenfälscher Oded Golan »mangels Beweisen« freigesprochen.

Golan hat vor zehn Jahren Schlagzeilen gemacht, als er einen 2.000 Jahre alten steinernen Sarg präsentierte mit der Inschrift »Jakob, Sohn des Josef, Bruder des Jesus«. Auch enthielt seine Sammlung eine steinerne Inschrift aus dem 9. Jahrhundert v.d.Z., die eine Renovierung des Jerusalemer Tempels unter König Joasch beschreibt. Golan hatte weitere mutmaßlich gefälschte Funde für Millionen Dollar verhökert, weshalb die Antikenbehörde ihn schließlich verhaften ließ und anklagte.

Forscherteams Die sensationellen »Funde« sollen laut Anklage für Golan von einem ägyptischen Juwelier namens Marco hergestellt worden sein. Mehrere Forscherteams prüften die Patina, die Inhalte der Inschriften und deren Schriftform. Doch der Richter Aharon Farkasch war nicht vollständig überzeugt, zumal es auch unter den Forschern Meinungsverschiedenheiten gab.

Der Prozess hatte 15.000 Seiten Protokolle produziert, das Urteil umfasst 500 Seiten. Farkasch erklärte, dass die Forschung noch nicht weit genug fortgeschritten sei, um gerichtsfähig eine Fälschung nachzuweisen. Golan sah nach dem Prozess seine Unschuld als erwiesen an und bezichtigte den Staat, »eine unverschämte Anklage« gegen ihn konstruiert zu haben.

Amir Ganor, Leiter der Abteilung für Antiquitätenraub bei der Antikenbehörde, erklärte, dass das Gericht keineswegs die Echtheit der Objekte nachgewiesen habe. Obgleich die Behörde den Prozess praktisch verloren hat, bedeute der Prozess einen Durchbruch in der Geschichte der Kunstfälschungen.

Seit sieben Jahren hätten Forscher wegen dieses Prozesses viele Energien in Methoden und Techniken investiert, Fälschungen zu entdecken. Wissenschaftler seien beim Begutachten von Antiquitäten, deren ursprünglicher Fundort unsicher sei, vorsichtiger geworden. In der Folge habe es nach Angaben von Ganor einen deutlichen Einbruch beim illegalen Handel mit Antiquitäten gegeben, was wiederum zu einem Rückgang von Raubgrabungen an biblischen Stätten im Westjordanland geführt habe.

Hamas

»Damit die Welt versteht, was wirklich geschehen ist«

Im vollständigen Interview spricht die Ex-Geisel Guy Gilboa-Dalal detailliert über den sexuellen Missbrauch in Gaza

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

Rückkehr der Künstler

Seit der Waffenruhe öffnen neue Galerien und Werkstätten in Jaffa. Spaziergang durch einen Stadtteil, der wieder zu sich selbst findet

von Luisa Müller  23.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025