Es muss ein schwerer Gang gewesen sein. Stabschef Herzi Halevi trat am Donnerstagnachmittag im Süden des Landes zum ersten Mal nach den grauenvollen Massakern der Hamas vom Samstag vor die Kameras und gab eine öffentliche Erklärung ab.
Er räumte Versäumnisse der israelischen Armee im Zusammenhang mit der blutigen Invasion der ein: »Die IDF ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich, und am Samstagmorgen haben wir uns in der Gegend um den Gazastreifen nicht darum gekümmert«, gab er zu. Halevi sagte, dass das Militär »einen Vertrag mit den Bürgern Israels hat, den wir viele Jahre lang mit Höhen und Tiefen eingehalten haben.« Im Moment befinde man sich an einem dramatischen Tiefpunkt.
»Die Verantwortung für die Sicherheit Israels wurde auf unsere Schultern gelegt und wir haben versagt.« Halevi versprach: »Wir werden alles tun, um diesen Vertrag wiederherzustellen und die Sicherheit wiederherzustellen.« Er fügte er hinzu, dass man Nachforschungen anstellen werde, »aber jetzt ist die Zeit für den Krieg«.
»Im Moment befinden wir uns an einem dramatischen Tiefpunkt.«
Israel will Jagd auf Hamas-Führer machen
Weiter erklärte er, dass die IDF, die aus vorbildlichen Soldaten bestehe und über robuste Fähigkeiten verfüge, entschlossen sei und ihre Mission, Gaza grundlegend zu verändern, erfolgreich erfüllen werde. »Israel wird Jagd auf den Hamas-Führer Yahiya Sinwar im und die gesamte Führung der Terroristengruppe machen.«
Er versicherte auch, dass das Militär alles in seiner Macht Stehende tun werde, um die nach Gaza gebrachten israelischen Geiseln nach Hause zu bringen. Kurz nachdem Halevi seine Erklärungen beendet hatte, geriet der Süden Israels wieder unter Raketenangriff.
In einem Bericht vom Sender Zwölf hieß es, dass Halevi und eine Reihe von Generälen der israelischen Armee aufgrund einiger Warnungen nur wenige Stunden vor der Attacke eine telefonische Beratung zur Lage in Gaza abgehalten hätten. Die beteiligten Generäle, darunter Yaron Finkelman, der Chef des Südkommandos der IDF, und Aharon Haliva, Chef des Militärgeheimdienstes, hätten jedoch dem Bericht zufolge beschlossen, bis zum Morgen zu warten, um zu antworten. Der Hamas-Angriff auf die Gemeinden im Süden begann gegen sechs Uhr morgens.
Der Sprecher der Armee Daniel Hagari bestätigte zwar, dass es vorab einige »Anzeichen« gegeben habe. Allerdings hätten keine »größeren Geheimdienstwarnungen« existiert.