Israel

Hohe Auszeichnung für Natan Sharansky

Natan Sharansky, Vorsitzender der Jewish Agency, bei der AIPAC-Konferenz Anfang März 2018 in Washington Foto: dpa

Der frühere sowjetische Dissident und scheidende Vorsitzende der Jewish Agency, Natan Sharansky (70), erhält den Israel-Preis 2018 für Alija und Integration von Neueinwanderern. Das teilte Israels Bildungsminister Naftali Bennett (Jüdisches Haus) am Sonntag mit.

Sharansky, Jahrgang 1948, saß neun Jahre lang in der Sowjetunion im Gefängnis und wurde 1986 auf der Glienicker Brücke, die damals das Gebiet der DDR und West-Berlin verband, gemeinsam mit anderen im Ostblock Inhaftierten gegen fünf Häftlinge aus dem Westen ausgetauscht. Anschließend übersiedelte er nach Israel. Der Dissident hatte in der Sowjetunion bereits in den 70er-Jahren ein Ausreisevisum beantragt, das ihm aber damals verweigert worden war.

Aktivisten In einer Stellungnahme sagte Sharansky am Wochenende: »Das ist eine große Ehre und eine große Verantwortung.« Der Preis gebühre allen Aktivisten, die sich in der Sowjetunion für das Recht von Juden eingesetzt hatten, nach Israel auszuwandern, und dem gesamten jüdischen Volk, das die Auswandererbewegung unterstützt habe.

»Die Sammlung des Exils geht weiter – Alija ist heute eine Alija aus freien Stücken«, so Sharansky. Israel sei der beste Platz für Juden, sich selbst zu verwirklichen und die Zukunft des jüdischen Volkes zu beeinflussen: »Wir müssen alles tun, damit Israel eine Heimstätte für Juden in aller Welt bleibt.«

David Levy Mit dem Israel-Preis, der wichtigsten Auszeichnung des jüdischen Staates, soll außerdem der frühere israelische Außenminister David Levy für seine Lebensleistung ausgezeichnet werden. Levy (80) wurde in Marokko geboren, und wanderte 1957 nach Israel ein. Er lebt in Bet Schean im Norden Israels. Das Preiskomitee nannte ihn »einen sozialen Kämpfer für die schwächeren Schichten der Bevölkerung, einen Arbeiterführer und Vertreter der Entwicklungsstädte und der Peripherie«.

Außerdem soll die Lehrerin Miriam Peretz, deren beide Söhne vor zwölf Jahren im Kampf gefallen waren, den Preis für ihre Lebensleistung erhalten. Sie habe den »jüdisch-israelischen Geist gestärkt«, hieß es. Zu den Preisträgern gehört in diesem Jahr auch der Journalist Ron Ben-Yishai. Die Preise werden am 19. April verliehen, dem 70. Geburtstag des jüdischen Staates.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Der Oberste Gerichtshof erwirkt einstweilige Verfügung gegen die politische Untersuchungskommission der Regierung

von Sabine Brandes  20.11.2025 Aktualisiert

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 20.11.2025 Aktualisiert

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025