Krise

Höchste Todesrate seit Beginn der Pandemie

Ultraorthodoxe Jeschiwa-Studenten protestieren gewalttätig gegen die Schließung ihrer Jeschiwa. Foto: Flash90

Die Stimmung in Israel ist angespannt. Während die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus langsam sinken, ist die Todesrate so hoch wie noch nie. Die israelische Regierung sorgt sich, dass noch mehr Mutationen ins Land gelangen könnten. Währenddessen halten sich einige ultraorthodoxe Gruppen noch immer nicht an die Regeln zur Eindämmung des Virus und greifen jetzt sogar zu Gewalt.

KRANKENHÄUSER Seit dem Beginn des Monats sind 1036 Menschen an den Folgen einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Es ist die höchste Zahl seit dem Ausbruch der Pandemie im Land, gab das Gesundheitsministerium am Montag an. Insgesamt sind 4631 Patienten gestorben. In den Krankenhäusern liegen mehr als 1100 Patienten in ernstem Zustand.

Außerdem wird berichtet, dass vier Fälle der neuen Covid-19-Variante aus Kalifornien in Israel aufgetaucht sind. Gesundheitsexperten sorgen sich zudem, dass die außerordentlich schnelle Impfkampagne zu einer Mutation in Israel sorgen könnte. Als Vorsichtsmaßnahme gegen das Ein- und Ausführen von Virus-Varianten beschloss das Kabinett die vollständige vorübergehende Schließung des Flughafens.

»Israel führt weiter die Welt bei den Impfungen an.«

Gesundheitsminister Yuli Edelstein

Gleichsam geht die erfolgreiche Impfkampagne weiter. Mittlerweile werden sogar Teenager im Alter zwischen 16 und 18 Jahren immunisiert. Gesundheitsminister Yuli Edelstein ist stolz: »Israel führt die Welt weiter an«, schrieb er auf Twitter mit der Zahl der Geimpften: 3,7 Millionen. Eine Million von ihnen habe bereits die zweite Dosis erhalten.

STRÖMUNGEN Derweil befindet sich das Land nach wie vor in einem strikten nationalen Lockdown. Einige indes halten sich nicht an die Regeln. In mehreren Städten sind ultraorthodoxe Einrichtungen wie Schulen, Jeschiwot und Geschäfte regulär geöffnet. Es handelt sich dabei meist um die extremsten Strömungen der Charedim, die sich den Regierungsvorgaben widersetzen.

Am Sonntagabend zündeten junge charedische Männer bei Protesten gegen die Schließung ihrer Einrichtungen in Bnei Brak einen Linienbus an, zerrten den Busfahrer aus dem Fahrzeug und attackierten ihn. Er wurde dabei leicht verletzt. »Es war wie in einem Albtraum«, sagte der Mann, nachdem er von Sicherheitskräften gerettet wurde. Das Feuer setzte Elektrizitätsleitungen in Brand und sorgte für Stromausfälle in der Stadt. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

JOURNALISTEN Auch mehrere Journalisten wurden bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen. Besonders eskalierten die Auseinandersetzungen neben Bnei Brak in Jerusalem, Aschdod und Beit Schemesch. In Aschdod wurden vier Beamte verletzt, als sie mit Steinen beworfen wurden. Es wurde Anzeige erstattet.  

Dennoch gaben ultraorthodoxe Politiker den Sicherheitskräften die Schuld an der Eskalation. »In Tel Aviv werden auch die Coronavirus-Regeln gebrochen«, sagte der Vorsitzende der strengreligiösen Partei Vereintes Tora-Judentum, Yaakov Litzman und meinte, dass die Polizei dort nicht eingreife.

Litzman erwähnte dabei nicht, dass in Tel Aviv und allen anderen Teilen des Landes weder Schulen noch Kindergärten oder Geschäfte betrieben werden.

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Jerusalem/Canberra

Israels Präsident nimmt Einladung nach Australien an

Nach dem tödlichen Anschlag auf Juden in Sydney sieht Isaac Herzog dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus

 23.12.2025

Westjordanland

Festnahmen nach Angriff auf palästinensischen Hirten

Fünf Männer werden verdächtigt, in der Nacht in ein Wohnhaus eingedrungen zu sein, mehrere Schafe getötet und Bewohner angegriffen zu haben

 23.12.2025

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025