Türkei

»Hitlers Geist ist in Israel wieder auferstanden«

»Israel ist der zionistischste, faschistischste und rassistischste Staat der Welt«: der türkische Präsident Erdogan bei seiner Rede am Dienstag in Ankara Foto: dpa

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut zu einem Verbalschlag gegen den jüdischen Staat ausgeholt. »Der Geist Hitlers, der die Welt in eine Katastrophe geführt hat, ist bei manchen israelischen Autoritäten wieder auferstanden«, sagte er am Dienstag.

Israel sei der »zionistischste, faschistischste und rassistischste Staat der Welt«, so Erdogan vor der Fraktion seiner islamisch-konservativen Staatspartei AKP in Ankara. Die Zuhörer stimmten Erdogan zu und riefen: »Nieder mit Israel!«

Knesset Hintergrund der Äußerungen des türkischen Präsidenten ist das umstrittene »Nationalitätsgesetz«, das die Knesset vergangene Woche verabschiedet hat. Es soll den jüdischen Charakter des Landes stärken. Demnach wird unter anderem künftig nur noch Hebräisch Amtssprache sein und nicht mehr wie bisher auch Arabisch. In Israel sind derzeit rund 75 Prozent der Bevölkerung Juden und knapp 20 Prozent Araber.

Arabische Knesset-Abgeordnete nannten das neue Gesetz undemokratisch, und der palästinensische Ministerpräsident Rami Hamdallah sprach von einem »rassistischen Gesetz«, das die »Apartheid-Politik« Israels bestätige.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hatte vorab davor gewarnt, das »Nationalitätsgesetz« zu verabschieden. Es könne »das jüdische Volk, Juden in der ganzen Welt und den Staat Israel gefährden und von unseren Feinden als Waffe genutzt werden«. Auch Israels Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hatte von dem Gesetz abgeraten.

Gegenschlag Noch am Dienstag reagierte Israels Premier Benjamin Netanjahu mit einem verbalen Gegenschlag auf den Angriff des türkischen Präsidenten. »Erdogan schlachtet Syrer und Kurden ab und hat Tausende seiner eigenen Leute ins Gefängnis gebracht«, erklärte er.

Die Kritik des »großen Demokraten« Erdogan an dem neuen Gesetz sei für Jerusalem geradezu ein Kompliment. Denn unter Erdogans Führung verwandele sich die Türkei ja gerade in eine »dunkle Diktatur«. tok

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025