Krieg

Hisbollah-Raketen auf Israels Zentrum

Überreste einer Abschussrakete schlugen auf der Autobahn 6 in der Nähe von Kafr Qasim ein Foto: Magen David Adom

Die Hisbollah hat am Dienstagvormittag eine Salve von Raketen auf das israelische Zentrum gefeuert. An mehreren Orten schlugen Geschosse ein, mehrere wurden von den Raketenabfangsystemen abgeschossen. Ein 54-jähriger Mann erlitt dabei Kopf und Rückenverletzungen und wurde in ins Krankenhaus eingeliefert, so der Rettungsdienst Magen David Adom.

Der Mann wurde auf der Autobahn sechs in seinem Pkw von Schrapnellen einer Abschussrakete getroffen. Die Straße in Richtung Süden wurde anschließend vorübergehend für den Autoverkehr gesperrt, so das Heimatfrontkommando. Mehrere weitere Personen mussten wegen Schock behandelt werden.

Die Städte Kfar Saba und Ramat Hasharon nördlich von Tel Aviv wurden ebenfalls mit Raketen beschossen. Es wurde niemand verletzt. Die meisten Menschen befanden sich am späten Vormittag, als die Warnsirenen los schrillten, noch bei der Arbeit sowie in Schulen und Kindergärten und brachten sich in Schutzräumen in Sicherheit. Aufgrund der Lagebeurteilung wurden die Richtlinien für die Öffentlichkeit geändert und Aktivitäten sowie Versammlungen in vielen Gegenden des Zentrums eingeschränkt.

Mehr als 30 Hisbollah-Raketen auf den Norden gefeuert

Bislang seien am Dienstag zudem mehr als 30 Raketen aus dem Libanon auf Ober- und Westgaliläa im Norden Israels abgefeuert worden, hieß es seitens der IDF. Kampfjets der israelischen Luftwaffe hätten in den letzten Stunden auf Israel gerichtete Raketenwerfer und Waffenlager der Hisbollah angegriffen.

Die Hisbollah übernahm am selben Tag die Verantwortung für den Raketenangriff und gab bekannt, dass sie eine »Fadi 4«-Rakete auf die Geheimdienstbasis der Armee und das Mossad-Hauptquartier gerichtet hatte. Laut Aussage der Gruppe war dies dem ehemaligen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gewidmet, der in der vergangenen Woche durch einen israelischen Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden war.

»Die Hisbollah verwandelte libanesische Dörfer in der Nähe nordisraelischer Gemeinden in regelrechte Militärstützpunkte.«

Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Morgen, dass die israelische Armee »Razzien« in Hisbollah-Hochburgen entlang der Nordgrenze durchführt, »um einen Angriff ähnlich dem vom 7. Oktober zu vereiteln«, den die Hisbollah als »Eroberung Galiläas« bezeichnet hat. Die Hisbollah habe »libanesische Dörfer in der Nähe nordisraelischer Gemeinden in regelrechte Militärstützpunkte verwandelt, die für einen Angriff auf Israel vorbereitet sind«.

Die Gruppe habe geplant, diese Dörfer als Stützpunkte für eine Bodeninvasion in Israel zu nutzen, führte Hagari aus. Dabei habe die Hisbollah vorgehabt, »israelische Gemeinden anzugreifen und ein Massaker an unschuldigen Männern, Frauen und Kindern zu verüben«.

Später teilte der arabischsprachige Sprecher der IDF, Avichai Adraee, mit, dass die Bewohner mehrerer Dörfer und Städte im Südlibanon ihre Häuser räumen müssten. Sie wurden von der IDF aufgefordert, sich jenseits des Awali-Flusses, Dutzende Kilometer nördlich der israelischen Grenze, in Sicherheit zu bringen. Andraee machte klar: »Die Aktivitäten der Hisbollah zwingen die IDF, gegen die Terrorgruppe vorzugehen«.

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  08.12.2025