Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Nach einem israelischen Militärschlag gegen die Hisbollah im Süden Beiruts wurden vorsorglich Menschen aus anderen Krankenhäusern evakuiert, darunter die Universitätsklinik »Rafik Hariri«. Foto: picture alliance / Anadolu

Das Al-Sahel-Krankenhaus im Süden Beiruts ist evakuiert worden. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte (IDF) lagert die Hisbollah in einem Bunker darunter Gold und Bargeld im Wert von Hunderten Millionen US-Dollar.

Armeesprecher Daniel Hagari forderte die libanesische Regierung und internationale Organisationen am Abend auf, nicht zuzulassen, dass die Hisbollah dieses Vermögen für Terror und Angriffe gegen Israel nutzt. Die israelische Luftwaffe beobachte das Gelände der Klinik im Süden Beiruts genau, warnte der Sprecher. Man werde das Krankenhaus selbst aber nicht angreifen.

»Ich möchte betonen: Wir sind nicht im Krieg mit dem libanesischen Volk«, sagte Hagari. Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, bestritt die Vorwürfe und kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Krankenhaus im Süden Beiruts vorsorglich evakuieren zu lassen.

Schläge gegen Finanzstruktur

Die Klinik habe keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien, beteuerte er. Alameh rief die libanesische Armee und die Behörden auf, das Gebäude zu durchsuchen.

Israel geht nach eigenen Angaben mit gezielten Angriffen gegen die Finanzstruktur der Hisbollah vor. Im Visier sind seit der Nacht zu Montag Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Man habe fast 30 Ziele im gesamten Libanon bombardiert, erklärte Generalstabschef Herzi Halevi in einer Mitteilung vom frühen Abend.

Laut Hagari wurde dabei auch ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold in Millionenwert getroffen. Die Vermögenswerte in dem Bunker unter der Al-Sahel-Klinik in Beirut werden von der Armee auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert.

Laute Explosionen

Die Hisbollah habe den Bunker so eingerichtet, dass sie von dort Kämpfe befehligen konnte, sagte Hagari. Der vom Iran unterstützten Terrororganisation solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich zu reorganisieren, betonte der Armeesprecher.

In ebenfalls im Süden Beiruts gelegenen Stadtteilen, die als Hochburgen der Hisbollah gelten, waren am Abend laute Explosionen zu hören. Die israelische Luftwaffe bombardierte offenbar mehrere Wohnblöcke, in denen sich Terroristen verschanzten.

Zuvor waren Zivilisten in den Gebäuden zur Evakuierung aufgefordert worden. Wie in Gaza versuchen die IDF, die Bevölkerung im Libanon so gut es geht zu schützen, während sie gegen den Terror vorgehen. Der Grund für die Operation: Seit gut einem Jahr attackiert die Hisbollah Israel mit Raketen.

Luftalarm in Tel Aviv

Der Terrororganisation wurden bereits schwere Schläge zugefügt. Hisbollah-Chef Nasrallah und mehrere Stellvertreter wurden getötet – ebenso wie Tausende andere Terroristen. Zahlreiche Stellungen und Waffenlager wurden zerstört.

Im Zentrum von Tel Aviv hat es indessen erneut Luftalarm gegeben. Es seien mehrere dumpfe Explosionen zu hören gewesen, schilderte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Nach dem Ertönen der Sirenen seien im Zentrum des Landes fünf Geschosse identifiziert worden, die aus dem Libanon abgefeuert worden seien, teilte die israelische Armee am Morgen mit.

Die meisten Geschosse wurden demnach abgefangen. Ein Projektil sei in offenem Gelände niedergegangen. Berichte über mögliche Verletzte gab es zunächst nicht.

Auch auf den Norden Israels und die nördlichen Golanhöhen seien etwa 15 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert worden, hieß es. Einige von ihnen seien abgefangen worden, die übrigen in offene Gebiete gefallen. Auch nach diesem Angriff gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. ja/dpa

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Abkommen

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025