Diplomatie

Hilfe bei Stromkrise

Strommangel: Israel arbeitet an einer Lösung zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. Foto: Flash 90

Jerusalem hat sich an Ägypten und die Europäische Union gewandt, um Hilfe bei der Stromkrise im Gazastreifen zu erhalten und die katastrophale humanitäre Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Quellen aus Jerusalem bestätigen, dass derzeit Gespräche geführt werden.

Gaza erhält Strom, der vom eigenen Elektrizitätswerk erzeugt wird, sowie aus Israel und Ägypten. Die zwei Millionen Menschen im Streifen erhalten jedoch nicht mehr als rund vier Stunden Elektrizität pro Tag – und jetzt könnte es noch weniger werden.

Rechnungen Der Grund war die Ankündigung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, lediglich 60 Prozent der israelischen Stromrechnungen begleichen zu wollen. Die Palästinensische Autonomiebehörde bezahlt für die israelischen Lieferungen an Gaza.

Daraufhin debattierte die Knesset darüber, die Zufuhr um 45 Minuten täglich zu kürzen. Die Hamas warnte, dass das »desaströs und gefährlich« sei und zu einem Ausbruch von Gewalt im Gazastreifen führen könne.

Netanjahu hatte zuvor erklärt, Israel wolle sich nicht einmischen. »Das ist ein Disput zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Hamas.« Die Hamas will, dass die Autonomiebehörde den Strom bezahlt. Diese allerdings verweigert das. »Es ist eine interne palästinensische Angelegenheit«, wird Netanjahu zitiert.

Ein Sprecher von Abbas widersprach und meinte, Israel könne nicht so tun, als habe es nichts mit der Krise zu tun. »Die Vereinfachung der Darstellung entlässt Israel nicht aus der Verantwortung«, so der Sprecher.

Eskalation Netanjahu betonte, dass er keine Konfrontation mit der Hamas suche. »Israel hat keinerlei Interesse an einer Eskalation der Lage. Jede andere Interpretation der Angelegenheit ist falsch.« Gleichzeitig wird derzeit im israelischen Kabinett die Möglichkeit einer künstlichen Insel im Meer vor dem Gazastreifen diskutiert. Dort könnten ein Hafen und ein Kraftwerk gebaut und somit eine Lösung zur Verbesserung der humanitären Lage gefunden werden.

Noch herrscht in der Knesset allerdings keine Einigkeit darüber. Vor allem Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hat sich wiederholt gegen diesen Vorschlag ausgesprochen.

Nahost

Israels Streitkräfte fliegen Luftangriff auf Damaskus

Angesichts der Angriffe auf die drusische Minderheit warnt Israel die Regierung des Nachbarlands

 02.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Israel

Netanjahu: Hamas-Niederlage wichtiger als Geiselbefreiung

Das Forum der Geisel-Familien reagierte entsetzt auf die Äußerung des israelischen Regierungschefs

 01.05.2025

Waldbrände in Israel

»Es fühlt sich an wie Apokalypse«

Anna Veeder aus Neve Shalom über die Evakuierung ihres Dorfs und den 77. Unabhängigkeitstag

von Ayala Goldmann  01.05.2025

Waldbrände in Israel

Netanjahu: 18 Festnahmen wegen mutmaßlicher Brandstiftung

Feuerwehr: Genaue Ursachen der Brandherde sind noch unklar

 01.05.2025

Medienbericht

Hamas bietet angeblich Abgabe schwerer Waffen an

Demnach soll die Terrororganisation bereit sein, Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter ägyptische Kontrolle zu stellen

 01.05.2025

Besuch

Tel Aviv und Berlin unterzeichnen bald Städtepartnerschaft

Am Montag wird der Bürgermeister der israelischen Metropole, Ron Huldai, im Roten Rathaus erwartet

 01.05.2025

Vermisst

Aus der Klinik in den Kampf

Der Polizist Ran Gvili wurde für tot erklärt

von Sabine Brandes  01.05.2025

Gaza

Keine Ruhephase mit der Hamas

Die islamistische Terrororganisation will angeblich einen fünfjährigen Waffenstillstand. Doch hinter den Kulissen geht es vor allem um viel Geld

von Sabine Brandes  01.05.2025