Gaza

Hamas schießt fünf Raketen auf Israel

Gewalttätige palästinensische Proteste an der Grenze zu Israel Foto: imago

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die palästinensische Terrororganisation Hamas insgesamt fünf Raketen auf Israel abgefeuert. Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte, dass es keine Opfer durch den Beschuss gegeben habe. Als Reaktion auf den Angriff durch die Hamas habe das israelische Militär sich gezwungen gesehen, Stellungen der Terrororganisation im Gazastreifen anzugreifen, so der Sprecher weiter.

Es war der erste Raketenbeschuss seit Mittwoch dieser Woche, nachdem militante Palästinenser bereits Anfang der Woche eine Rakete auf die israelische Ortschaft Mishmeret abgefeuert hatten. Dabei wurden sieben Menschen verletzt, darunter drei Kleinkinder.

Rund 40.000 Palästinenser waren dem Aufruf der Hamas gefolgt, an der Grenze zu Israel gegen den jüdischen Staat zu demonstrieren.

GRANATEN In der Folge kam es zu weiteren Raketenangriffen aus dem Gazastreifen, weshalb sich die israelische Armee gezwungen sah, ihrerseits Ziele der palästinensischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen aus der Luft anzugreifen.

Bereits am gestrigen Samstag waren rund 40.000 Palästinenser dem Aufruf der Hamas gefolgt, an der Grenze zu Israel gegen den jüdischen Staat zu demonstrieren. Wie auch schon in der Vergangenheit blieben die Proteste nicht friedlich. Viele der Demonstranten warfen Steine, Granaten und Sprengsätze auf den Grenzzaun und zündeten Reifen an.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Etliche der gewaltsam Protestierenden versuchten, den Grenzzaun zu stürmen und auf israelisches Gebiet zu gelangen. Der überwiegende Teil der Palästinenser hielt sich aber nach palästinensischen Angaben rund 300 Meter vom Grenzzaun entfernt auf.

WARNUNG Als Reaktion auf die gewalttätigen Proteste sah sich das israelische Militär gezwungen, sich zu verteidigen und die Grenze zum Gazastreifen zu schützen. Drei  Palästinenser kamen nach Angaben der Hamas bei  gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten ums Leben. Mindestens 300 Palästinenser seien verletzt worden, so die Hamas weiter. Ein Palästinenser sei bereits am Samstagmorgen seinen Verletzungen vom Vorabend erlegen.

Israel hatte die Bewohner des Gazastreifens aufgefordert, sich am Samstag vom Grenzzaun fernzuhalten.

Die israelische Behörde Cogat hatte vor den durch die Hamas angekündigten Protesten die Bewohner des Gazastreifens aufgefordert, sich am Samstag vom Zaun fernzuhalten. »Haltet einen Abstand von mindestens 300 Metern ein«, sagte Oberst Ijad Sarhan in einem Video. »Die israelische Armee wird weder Versuche tolerieren, Zivilisten oder Soldaten zu verletzen, noch Beschädigungen am Grenzzaun.« Die israelische Armee hatte zum Schutz der Grenze zusätzliche Einheiten in den Süden des Landes verlegt.

Die Hamas und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad warnten, dass »jegliche Aggression« gegen die Proteste mit »Widerstand« beantwortet werde. Jihia al-Sinwar, Gaza-Chef der Hamas, kündigte an, dass die Proteste am Grenzzaun auch künftig weitergehen würden.

Ungeachtet der Proteste öffnete Israel am Sonntag zwei Grenzübergänge in den Gazastreifen.

WAFFENRUHE Ägypten hat sich nach Medienberichten in den vergangenen Tagen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bemüht. Die israelische Zeitung »Haaretz« berichtete am Freitagabend, Israel und palästinensische Gruppierungen hätten eine Einigung erzielt. Danach habe die Hamas sich dazu bereit erklärt, die Demonstranten am Samstag vom Grenzzaun fernzuhalten. Israel werde im Gegenzug unter anderem die Einfuhr von Waren in den Gazastreifen erleichtern.

Ein Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Ein führendes Mitglied der Hamas sagte, Israel habe nach Angaben Ägyptens seine Zustimmung zu Forderungen nach einer Lockerung der Blockade um den Gazastreifen gegeben.

Ungeachtet der Proteste öffnete Israel am Sonntag – offenbar als Ergebnis ägyptischer Vermittlungsbemühungen – zwei Grenzübergänge in den Gazastreifen. Es handelt sich um den Grenzübergang Erez sowie den Warenübergang Kerem Schalom. Israel hatte beide Übergänge zum Gaza-Streifen nach dem palästinensischen Raketenangriff auf die israelische Ortschaft Mishmeret am Montag gesperrt.  ja/dpa

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025