Gazastreifen

Hamas listet Namen von Geiseln für möglichen »Austausch« auf

Fotos der weiterhin in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln bei einer Aktion für ihre Freilassung auf dem Berliner Bebelplatz Foto: picture alliance / Jörg Carstensen

Die vom Iran finanzierte, palästinensische Terrororganisation Hamas hat eine Liste mit Namen von Geiseln vorgelegt, den sie im Rahmen einer Vereinbarung mit Israel gegen palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse »austauschen« will. Dies geht aus einem Bericht der in London basierten, arabischen Publikation »Al-Araby Al-Jadeed« hervor.

Eine Quelle im Umfeld der indirekt geführten Verhandlungen gab dem Bericht zufolge an, Israel sei dabei, die Liste zu begutachten und werde möglicherweise noch heute eine Verhandlungsdelegation nach Kairo schicken.

In anderen Medienberichten heißt es, die Hamas-Terroristen und Israel seien über die Vermittler weiterhin dabei, an einem Deal zu arbeiten, der eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug für eine ausgedehnte Waffenruhe und die Freilassung palästinensischer Häftlinge vorsehen würde.

Lesen Sie auch

Geste für Trump

Bei den Verschleppten, die eventuell zuerst freigelassen werden könnten, handelt es sich um Senioren, Kinder, Frauen, Kranke und Verletzte. Offenbar sind aus diesen Kategorien weniger als 33 Personen am Leben. Diese Anzahl war zuvor diskutiert worden.

Für die nun erstellte Namensliste soll die Hamas laut Mitgliedern diverser anderer Terrorgruppen diese aufgefordert haben, Informationen über die von ihnen gehaltenen Geiseln zur Verfügung zu stellen. Zu diesen Terrororganisationen gehören auch der Islamische Dschihad und die PFLP. Sie sollten der Hamas unter anderem mitteilen, ob ihre Geiseln leben oder tot sind.

Unter den Geiseln, die die weitgehend besiegte Hamas freilassen könnte, befinden sich außerdem vier Personen mit US-amerikanischer Nationalität, die gar nicht in die erwähnten Kategorien fallen. Dies soll israelischen Medien zufolge eine Geste für den nächsten Präsidenten Donald Trump darstellen. Er hatte gedroht, diejenigen zu bestrafen, die verantwortlich seien, sollten die Geiseln bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar nicht freigelassen worden seien.

Zuletzt war es im November 2023 zur Umsetzung eines vergleichbaren Abkommens gekommen, in dessen Rahmen 105 Geiseln freikamen. Nach israelischen Erkenntnissen befinden sich derzeit noch 96 Geiseln in der Gewalt palästinensischer Terrororganisationen, von denen mindestens 34 tot sein sollen. im

Detschland

Zentralrat der Juden: »Bedrohliche Stimmung« gegen Israel-Verteidiger

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen kommt es in deutschen Städten zu Angriffen gegen Personen, die sich solidarisch mit Israel zeigen. Der Spitzenvertreter der jüdischen Gemeinschaft ist besorgt

von Burkhard Jürgens  24.08.2025

Vermisst

Geliebter Vater ohne Grab

Meny Godard liebte das Meer und die Menschen

von Sophie Albers Ben Chamo  24.08.2025

Jemen

Israel fliegt massiven Luftangriff gegen Ziele im Jemen

Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die Huthi-Miliz Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an, zuletzt wohl sogar mit Streumunition. Israels Armee schlug nun zurück

 24.08.2025

Reisen

Bald Billigflieger-Drehkreuz in Israel?

Die ungarische Wizz Air will den Ben-Gurion-Flughafen zu ihrer Basis machen / Heimische Airlines sehen sich bedroht

von Sabine Brandes  24.08.2025

Einschlag vom Freitag

Israel: Huthi setzten wohl erstmals Streumunition ein

Auch der Iran hatte während des zwölftägigen Krieges mit Israel im Juni laut Amnesty International Streumunition gegen den jüdischen Staat eingesetzt und damit das humanitäre Völkerrecht verletzt

 24.08.2025

Geiseln

In Lebensgefahr oder tot?

Trumps jüngste Aussagen, nach denen weniger als 20 von der Hamas Verschleppte noch am Leben seien, sorgten in Israel für Verwirrung und schürten Panik unter den Angehörigen

von Sabine Brandes  24.08.2025

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 24.08.2025

Tourismus

Urlaub im Ungewissen

Nur zögerlich kommen ausländische Besucher ins Land, die Sicherheitslage schreckt viele weiterhin ab. Die Branche erschließt sich nun neue Geschäftsfelder

von Katharina Kunert  24.08.2025

Tel Aviv

Angehörige von Hamas-Geiseln fordern Waffenruhe

Die Mutter einer israelischen Geisel wirft Regierungschef Netanjahu vor, er verurteile mit der geplanten Einnahme der Stadt Gaza die Geiseln zum Tode. Dieser verweist auf die laufenden Verhandlungen und notwendigen militärischen Druck

 23.08.2025