Gaza

Hamas legt Gegenentwurf für Waffenruhe vor

Mehr als 400 Kilometer der Terrortunnel verlaufen unter Gaza. Foto: Flash 90

Die Terroristen der Hamas haben am Mittwoch einen Gegenvorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln, die sich noch in ihrer Gewalt befinden, vorgelegt. Der Plan der Terroristen sieht eine insgesamt viereinhalb Monate lange Feuerpause vor, an deren Ende der vollständige Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen steht. Ein entsprechendes Dokument konnte von Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters eingesehen werden.

Die Hamas schlägt vor, die Waffenruhe in drei Phasen aufzuteilen, die je 45 Tage andauern. In der ersten Phase würden die Terroristen alle Frauen, Ältere, Kranke und Männer unter 19 Jahren aus der Geiselhaft freilassen, und zwar im Austausch gegen palästinensische Gefängnisinsassen. Laut dem libanesischen Nachrichtenportal »al-Akhbar«, das das Dokument ebenfalls eingesehen haben will, definiert die Hamas Ältere als Menschen über 50 Jahre. »Al-Akhbar« zufolge soll sich die israelische Armee (IDF) in den ersten 45 Tagen aus »bevölkerten Gegenden« des Gazastreifens zurückziehen und die Vereinten Nationen Zeltstädte errichten. Die IDF soll außerdem alle Aktivitäten in der Luft einstellen.

In der zweiten Phase kämen dann die restlichen noch lebenden männlichen Geiseln frei. Die mindestens 31 toten Geiseln würden in der dritten Phase übergeben. Die Hamas fordert die Freilassung von insgesamt 1500 palästinensischen Häftlingen, von denen sie 500 selbst bestimmen will.

Während dieser drei Phasen soll auch der Wiederaufbau des kriegszerstörten Gazastreifens beginnen. Pro Tag sollen dann 500 Lkws mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen. Die UNRWA solle ihre Arbeit ebenfalls uneingeschränkt fortführen. Die Hamas glaubt, dass sich Israel und die Islamisten in dieser Zeit über ein Ende des Krieges einig werden würden.

Der Plan der Terroristen ist eine Antwort auf das Angebot einer Feuerpause, das von Israel unterbreitet wurde. Laut dem Plan sollen die Islamisten mehr als 100 Geiseln freilassen und Israel im Gegenzug seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für etwa zwei Monate stoppen.

Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich noch nicht offiziell zu dem Gegenentwurf geäußert. Der TV-Sender Kan zitierte jedoch eine anonyme Quelle in der Regierung, wonach Israel keinen Vorschlag akzeptieren würde, der ein vorzeitiges Kriegsende beinhaltet. Es ist das erklärte Ziel Netanjahus, die Hamas zu zerstören, nachdem die Terroristen das größte Massaker an Juden seit der Schoa verübt hatten. ja

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025