Israel

Hamas greift Tel Aviv mit Raketen an

Auf der Ayalon-Autobahn gingen Autofahrer und ihre Passagiere in Deckung, als Hamas-Raketen am Himmel erschienen. Foto: copyright (c) Flash90 2025

Erstmals seit mehreren Wochen haben palästinensische Terroristen Tel Aviv wieder mit Raketen beschossen. Bewohner der Stadt berichteten am Mittag von einem lauten Knallen am Himmel. Sirenen heulten.

Die Hamas bekannte sich zu dem Angriff, der die erste militärische Reaktion auf Israels jüngste Militäroperation »Kraft und Schild« in Gaza darstellt.

In einer Erklärung gaben die zu der Terrororganisation gehörenden Al-Qassam-Brigaden an, sie hätten Tel Aviv mit mehreren Raketen vom Typ M90 beschossen. Dies sei eine Antwort auf »zionistische Massaker gegen Zivilisten«.

Abgefangen und zerstört

Dabei ist es die Hamas selbst, die den Krieg mit ihren Massakern in Israel begann. Terroristen ermordeten am 7. Oktober 1200 Menschen, darunter Kleinkinder. Sie verschleppten 251 Personen, von denen in Gaza viele ermordet wurden. Zurückgekehrte Geiseln berichteten, sie seien ausgehungert, über Monate hinweg angekettet, gefoltert und anderweitig missbraucht worden.

Lesen Sie auch

Nach Informationen der Streitkräfte (IDF) wurden drei Raketen der Hamas in Zentral-Israel registriert. Eine davon wurde demnach abgefangen und zerstört. Die beiden anderen gingen in unbewohntem Gebiet nieder.

Die Polizei erklärte, in Zentral-Israel niedergegangene Raketensplitter hätten niemanden verletzt. Bewohner des betroffenen Gebietes wurden aufgerufen, die Behörden zu kontaktieren, sollten sie Teile der Geschosse finden.

Einzelteil auf Bürgersteig

Ein großes Einzelteil einer Rakete wurde in Rischon LeZion auf einem Bürgersteig fotografiert. Ob es von der abgefangenen Rakete stammte, war am frühen Nachmittag unklar.

Wegen der heutigen Raketenangriffe der Hamas und der Huthi, zwei von Teheran finanzierten Terrororganisationen, meldete die Börse in Tel Aviv Verluste.

Nach 15:00 Uhr Ortszeit veröffentlichten die IDF eine »letzte Warnung« an Bewohner des Ortes Bani Suheila im südlichen Gazastreifen. Es handelt sich um die Gegend, von der aus die Raketen auf Israel abgefeuert wurden. Auf Arabisch wurden die Zivilisten aufgefordert, sich sofort in Richtung Westen zu begeben, wo Flüchtlingsunterkünfte vorhanden seien.

Abschussrampe im Visier

Der arabischsprachige IDF-Oberst Avichay Adraee erklärte, die Hamas habe die Raketen erneut aus einer von Zivilisten bewohnten Gegend abgefeuert. Ihm zufolge werden dort umgehend Luftangriffe erfolgen. Offensichtlich soll auch die genutzte Abschussrampe zerstört werden.

Da sich die Hamas zuletzt geweigert hatte, weitere Geiseln freizulassen oder Vorschläge für eine Verlängerung der Waffenruhe des amerikanischen Vermittlers Steve Witkoff zu akzeptieren, begann Israel am Dienstag seine jüngste Militäroffensive gegen den Terror. im

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025