Israel/Gaza

Hamas-Geisel nach Freilassung: »Ich bin durch die Hölle gegangen«

Yocheved Lifschitz, 85, nach ihrer Freilassung Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Eine freigelassene israelische Geisel der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat ihre Entführung als traumatisierende Erfahrung beschrieben. »Ich bin durch die Hölle gegangen«, sagte die 85 Jahre alte Yocheved Lifschitz am Dienstag in Tel Aviv.

Die Terroristen hätten in ihrem Kibbutz gewütet, hätten Menschen getötet und entführt und dabei keinen Unterschied zwischen Alten und Jungen gemacht. Zwei Männer hätten sie auf einem Motorrad verschleppt. Einer habe sie während der Fahrt in den Gazastreifen mehrfach auf die Rippen geschlagen.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen in Israel kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Terroristen verschleppten mehr als 200 Menschen in das Gebiet am Mittelmeer.

Yocheved Lifschitz wurde dabei gemeinsam mit ihrem Ehemann aus der Ortschaft Nir Oz entführt. Was mit ihrem Mann ist, weiß die Familie nicht, wie eine Tochter Journalisten sagte. Er sei verletzt.

Antibiotika und Essen

Yocheved Lifshitz sagte allerdings auch, in Gefangenschaft sei sie gut versorgt worden. »Die haben uns gut behandelt.« Alle zwei, drei Tage habe ein Arzt nach ihnen geschaut. Ein verwunderter Mann habe Antibiotika und Medikamente bekommen. Sie hätten das Essen mit den Mitgliedern der Hamas geteilt. Diese hätten sich sehr darum bemüht, den Ort sauber zu halten.

Lifschitz wurde gemeinsam mit einer zweiten Israelin nach mehr als zwei Wochen Gefangenschaft am Montagabend freigelassen. Bilder im Internet zeigen die Frau, wie sie dabei einem Mitglied der Hamas die Hand gibt. Diese Geste sorgte in sozialen Netzwerken für entsetzte Reaktionen.

Die 85-Jährige erzählte, dass sie auch in Tunneln unter dem Gazastreifen gelaufen sei. Diese Tunnel hatte die Hamas angelegt. Dieses Tunnelsystem sei »wie ein Spinnennetz«.

Bei ihrer Ankunft seien in einer großen Halle 25 Gefangene gewesen. Sie hätten ihr die Uhr und Schmuck abgenommen.

Jom Hasikaron

Ein traumatisiertes Land in tiefer Trauer

Nach den Hamas-Massakern des 7. Oktobers beginnt in Israel am Sonntagabend der schwerste Gedenktag der Geschichte

von Sabine Brandes  12.05.2024

Gazastreifen

Israelische Armee muss erneut in Dschabalia kämpfen

Die Terroristen der Hamas hätten dort versucht, ihre Infrastruktur wieder aufzubauen

 12.05.2024

Benjamin Netanjahu

»Sie riefen Buhs, wir riefen douze«

Der israelische Ministerpräsident lobte Eden Golan für ihre Leistung beim Eurovision Song Contest

 12.05.2024

Proteste

»Die Regierung muss zurücktreten«

Der 7. Oktober war der schlimmste Anschlag auf Juden seit der Schoa. Angesichts des Versagens der Politiker und des Sicherheitsapparats fordern immer mehr Israelis Konsequenzen

von Sabine Brandes  12.05.2024

Gazastreifen

Armee setzt Offensive gegen Hamas in Rafah fort

Die Lage am Sonntagmorgen

 12.05.2024

Aschkelon

Drei Verletzte bei Hamas-Raketenangriff aus Gaza

Mit der Offensive auf Rafah könnten auch die Raketenangriffe wieder zunehmen

 12.05.2024

Eurovision Song Contest

Eden Golan holt den fünften Platz für Israel!

Die Israelin musste sich bei dem Musikwettbewerb einer noch nie dagewesenen Welle des Hasses stellen

 12.05.2024

Medienbericht

Sinwar soll sich nicht in Rafah aufhalten

Der Hamas-Chef im Gazastreifen soll sich mit Geiseln umgeben haben

 11.05.2024

Geiseldeal

US-Präsident Biden sieht Hamas in der Verantwortung

Wenn die Terroristen Geiseln freilassen würden, gäbe es einen Waffenstillstand

 11.05.2024