Gazastreifen

Acht Geiseln sind tot

Ein Plakat in Jerusalem zeigt die Gesichter der Geiseln im Gazastreifen. Foto: picture alliance / newscom

Acht der 33 Geiseln, die in der ersten Phase des Deals freikommen sollen, sind tot. Das teilte die israelische Regierung unter Berufung auf Informationen der Hamas mit.

Die Terroristen hatten am Sonntagabend der Regierung eine Liste übergeben, die über den Gesundheitszustand der 33 Geiseln informiert. Darunter sind auch die sieben bereits freigelassenen Geiseln.

Das bedeutet: 18 der verbleibenden 26 Geiseln sind noch am Leben.

Allerdings enthalte die Liste lediglich die Gesamtzahl der noch lebenden Gefangenen und keine einzelnen Angaben zu jedem Entführten. Den Quellen zufolge entspricht die Zahl jedoch den Geheimdienstinformationen Israels und berge »keine Überraschungen«.

Sechs der Geiseln sollen bis Ende dieser Woche freigelassen werden

Sechs der Geiseln sollen bis Ende dieser Woche freigelassen werden, drei am Donnerstag und drei am Samstag. Netanjahus Büro kündigte an, dass am Donnerstag die Zivilistin Arbel Yehoud, die IDF-Späherin Agam Berger und ein dritter nicht identifizierter Gefangener freigelassen werden.

Weiter hieß es: »Nach energischen und entschlossenen Verhandlungen unter der Leitung von Premierminister Benjamin Netanjahu ist die Hamas zurückgerudert und wird an diesem Donnerstag eine weitere Phase der Freilassung von Geiseln durchführen.« Der Premierminister unterstrich, dass »Israel keine Verletzung der Vereinbarung tolerieren« werde.

Das Außenministerium von Katar bestätigte, dass Hamas die zivile Geisel Arbel Yehoud »noch vor Freitag dieser Woche« freilassen werde. Dies habe sich »nach intensiven Verhandlungen« mit dem Palästinensischen Islamischen Dschihad ergeben, die Terrorgruppe, die sie vermutlich festhält.

»Israel wird keine Verletzung der Vereinbarung tolerieren.«

Im Gegenzug werde Israel den Netzarim-Korridor öffnen, um den vertriebenen Gaza-Bewohnern die Rückkehr in ihre Heimat im Norden des Gazastreifens zu ermöglichen, so der Premierminister.  

NBC News hatte zuvor berichtet, dass der 65-jährige Keith Siegel, ein gebürtiger US-Amerikaner aus dem Kibbuz Kfar Aza, ebenfalls in der kommenden Woche freigelassen wird. Klar ist allerdings nicht, ob es am Donnerstag oder erst am Samstag geschehen wird. Seine Frau Aviva war ebenfalls von der Hamas entführt worden. Sie kam im Rahmen des ersten Abkommens zur Befreiung von Geiseln im November 2023 zurück nach Israel.

Später schilderte sie die harten Bedingungen der Geiselhaft, die sie erdulden mussten, darunter Hunger, Dehydrierung und körperliche Misshandlung. Bei der Entführung durch Terroristen aus ihrem Haus wurden Keiths Rippen gebrochen. Während der ersten zwei Monate sei er mehrfach geschlagen und gefoltert worden.

Lesen Sie auch

Emily Damari war die Nachbarin von Keith Siegel in Kfar Aza

Emily Damari, eine britisch-israelische Geisel, die am 19. Januar als eine der ersten drei Frauen von der Hamas freigelassen wurde, bat Berichten zufolge ihre Entführer darum, an ihrer Stelle die Geisel Keith Siegel freizulassen. Laut dem israelischen Nachrichtensender Channel 11 sei Emily von der Hamas über ihre Freilassung informiert worden.

Dabei erfuhr sie, dass Keith trotz seines schlechten Gesundheitszustands in Gefangenschaft bleiben würde. Also bot sie ihm ihren Platz bei der Befreiungsaktion an. Der 65-Jährige war Emilys Nachbar im Kibbuz.

Ihre Bitte wurde von der Hamas jedoch abgelehnt. Jetzt hofft Emily zusammen mit der Familie von Keith Siegel, dass auch er in den kommenden Tagen endlich wieder in Freiheit sein wird. ja

Gaza

Bericht: USA und Israel setzen Hamas Frist für Waffenabgabe

Die USA und Israel haben sich auf eine Frist für die Entwaffnung der Hamas geeinigt. Diese ist Voraussetzung für Frieden in Gaza

 31.12.2025

USA

Die Eltern der letzten Geisel treffen Trump

Die Eltern von Ran Gvili kämpfen dafür, dass die zweite Phase von Trumps Gaza-Plan erst beginnt, wenn ihr Sohn wieder zu Hause ist

 31.12.2025

Deutschland

Bildungszentrum von Yad Vashem soll Leerstelle füllen

Das in Deutschland geplante Bildungszentrum der Gedenkstätte Yad Vashem soll ein größeres Bild in den Dialog der Erinnerungskultur bringen

 31.12.2025

Hintergrund

Das steckt hinter »Katargate«

Die Affäre um vermeintliche Zahlungen von Doha an Netanjahu-Berater und Medien-Leaks zieht immer weitere Bahnen

von Sabine Brandes  30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Afrika

Somalier protestieren gegen Israel

Sprechchöre, geschlossene Unis, kämpferische Reden: In Somalia entlädt sich Wut über Israels Anerkennung von Somaliland. Die Proteste ziehen sich quer durch die Gesellschaft.

 30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Jerusalem/Fremont

Benjamin Netanjahu spricht mit Elon Musk über KI-Zukunft Israels

Im Mittelpunkt stand die strategische Ausrichtung Israels im Bereich künstlicher Intelligenz. Netanjahu will das Land technologisch an die Weltspitze führen

 30.12.2025

Jerusalem

Mikwe aus der Zeit des Zweiten Tempels unter der Klagemauer entdeckt

Der Fund gilt als eindrucksvoller archäologischer Beleg für die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 nach Christus

 30.12.2025