Geiseln

Verstörendes Video entführter Soldatinnen aufgetaucht

230 Tage lang sind sie Geiseln der Hamas im Gazastreifen: die jungen israelischen Soldatinnen Liri Albag, Karina Ariev, Agam Berger, Daniela Gilboa und Naama Levy, alle 19 bzw.20 Jahre alt. Am 7. Oktober wurden die Mädchen gewaltsam aus ihrer Armeebasis Nahal Oz von der Hamas gekidnappt.

Wie grausam die Entführung war, zeigen nun Aufnahmen von Körperkameras der Terroristen, die am Mittwoch um 17 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht wurden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Eltern der fünf Mädchen wollen, dass der grausame Clip veröffentlicht wird, um auf das Schicksal ihrer Töchter aufmerksam zu machen. »Dieses erschütternde Video enthüllt den Terror, dem die gefangenen IDF-Späherinnen ausgesetzt sind«, erklärten die Angehörigen. Das Filmmaterial zeige die »gewalttätige, demütigende und traumatisierende Behandlung«, die die Mädchen am Tag ihrer Entführung erdulden mussten. »Die Augen unserer Töchter waren voll nackter Angst.«

Video wurde vor Veröffentlichung zensiert

Die Aufnahmen stammen von Körperkameras der Hamas-Terroristen, die sie am 7. Oktober während der verheerenden Attacke auf südliche israelische Gemeinden trugen. Sie haben insgesamt eine Länge von drei Minuten und zehn Sekunden.

Vor der Veröffentlichung wurde das Video bearbeitet und zensiert. Damit sollten »die schlimmsten und verstörenden Szenen entfernt werden. Dazu gehören Aufnahmen der vielen ermordeten jungen Männer und Frauen auf dem Stützpunkt Nahal Oz und im Inneren des Luftschutzbunkers, aus dem die Beobachterinnen gekidnappt wurden«, gab das Forum für Familien von Geiseln und Vermissten an.

»Die Augen unserer Töchter waren voll nackter Angst.«

Eltern der soldatinnen

Bei dem schlimmsten Terrorangriff wurden mehr als 1200 Menschen ermordet und 253 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden von der Hamas 128 Geiseln festgehalten. Wie viele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar.

»Jede neue Aussage darüber, was mit den Geiseln passiert ist, spiegelt die gleiche tragische Wahrheit wider: Wir müssen sie jetzt alle nach Hause bringen«, schrieb das Forum. Der Staat Israel dürfe sich nicht mit einer Realität abfinden, in der seine Bürger ständig das Gefühl haben, dass ihr Leben bedroht ist, und unter unerbittlicher Angst und Furcht leiden. »Mit jedem Tag, der vergeht, wird es schwieriger, die Geiseln nach Hause zu bringen, die Lebenden zur Rehabilitierung und die Ermordeten zu einer angemessenen Bestattung.«

Letzte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis abgebrochen

»Die israelische Regierung darf keinen weiteren Moment verschwenden«, so das Forum weiter, »sie muss noch heute an den Verhandlungstisch zurückkehren«. Die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen Israel und der Hamas, vermittelt durch Ägypten, Katar und die USA, ist kürzlich ohne Ergebnis abgebrochen worden.  

Am 7. Oktober wurden sieben IDF-Späherinnen lebend von ihrer Armeebasis Nahal Oz entführt. Ori Megidish wurde nach 23 Tagen in Gefangenschaft von IDF-Truppen gerettet, Noa Marciano in Gefangenschaft von Hamas-Terroristen ermordet. Ihre Leiche wurde von israelischen Soldaten zur Beerdigung zurück nach Hause gebracht.

Krieg

Acht israelische Soldaten bei Einsatz in Rafah getötet

Den Angaben zufolge war zunächst nicht klar, ob das Fahrzeug auf eine Mine fuhr oder von Kämpfern der islamistischen Terrororganisation Hamas direkt angegriffen wurde

 15.06.2024

Hamas

»Sie wurden fast täglich gequält«

Die Eltern der befreiten Geiseln Andrey Kozlov und Almog Meir Jan berichten, welchen Psychoterror ihre Söhne durchleben mussten

von Sabine Brandes  14.06.2024

Israel

Massive Sicherheitslücken in Israels Elite-Geheimdiensteinheit 8200 aufgedeckt

Es sei einem verdeckten Team des Generalstabs gelungen, in die Basis der angesehenen Elite-Geheimdiensteinheit 8200 nördlich von Tel Aviv einzudringen

 14.06.2024

Krieg

Der Norden von Israel brennt lichterloh

In den vergangenen zwei Tagen feuerte die Schiitenmiliz Hisbollah 170 Raketen auf Israel

von Sabine Brandes  14.06.2024

Hamas-Sprecher

»Niemand weiß, wie viele Geiseln noch leben«

Möglicherweise ist ein Großteil der rund 120 Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, nicht mehr am Leben

 14.06.2024

Koalition

Gantz geht

Der Minister und frühere IDF-Stabschef rechnet mit Premier Netanjahu ab und verlässt das Kriegskabinett

von Sabine Brandes  14.06.2024

Vermisst

Verschleppt von Hamas: Muhammad Alatrash, Beduine und Vater von 13 Kindern

Entführt am Arbeitsplatz: Muhammad Alatrash

von Sabine Brandes  14.06.2024

Nachrichten

Rücktritt, Schakal, Milch

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  14.06.2024

Debatte

Soziologe Sznaider: Empathie mit Gegenseite im Krieg unmöglich

Warum der israelische Soziologe sich auf dem Philosophiefestival Phil.Cologne einem Bekenntnis zu Empathie mit der Gegenseite verweigert

 11.06.2024