Terror

»Gequält von dem unvorstellbaren Verlust«

Beisetzung von Ido Baruch Foto: Flash90

Ido Baruch, der israelische Soldat, der am Mittwoch bei einem Schusswechsel von Palästinensern im Westjordanland getötet wurde, ist auf dem Soldatenfriedhof von Gedera beigesetzt worden. Mehr als Tausend Trauernde gaben dem 21-Jährigen das letzte Geleit.

ABSCHIED Angehörige erinnerten sich an den jungen Soldaten als »magisches Kind voller Liebe, Werte und Großzügigkeit«. Er stammte aus der zentralen Stadt Gedera und gehörte der Givati-Infanteriebrigade des Militärs an. Der Kommandant der Einheit, Trial Gonen, sagte zum Abschied: »Ido, wir stehen hier, schockiert und gequält von dem unvorstellbaren Verlust«.

Baruch war der zweite israelische Soldat, der in dieser Woche bei einem Schusswechsel erschossen wurde. Am vergangenen Samstag war die 18-jährige Grenzpolizistin Noa Lazar getötet worden. Ein ziviler Wachmann wurde schwer verletzt. Der Täter ist noch immer nicht gefunden. Die Armee durchsucht derzeit die Palästinensergebiete.

Angehörige erinnerten an den Gefallenen als »magisches Kind voller Liebe, Werte und Großzügigkeit.«

SCHÜTZE Ein Schütze eröffnete offenbar das Feuer von einem vorbeifahrenden Fahrzeug aus, traf Baruch und floh dann mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort, so die Angaben der IDF nach einer ersten Untersuchung. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten, wie das Auto in Richtung der palästinensischen Stadt Deir Sharaf geflohen sei.

Der Angriff ereignete sich, als jüdische Siedler in der Nähe der benachbarten palästinensischen Stadt Sebastia einen Marsch abhielten. Der Soldat war Teil einer Einheit, die den Marsch sicherte. Eine bewaffnete palästinensische Gruppierung, die sich »Die Höhle der Löwen«, mit Sitz in der Altstadt von Nablus, nennt, übernahm in einer Erklärung die Verantwortung für das Attentat.

Das israelische Militär verhängte daraufhin eine Schließung der Stadt Nablus und errichtete Straßensperren. Einige Routen seien offengelassen worden, über die Palästinenser Nablus nach »einer strengen Sicherheitskontrolle« betreten und verlassen könnten. Vor allem das nördliche Westjordanland hat in den letzten Monaten einen extremen Anstieg der Gewalt erlebt.

Hundertschaften der Polizei sind im Einsatz, während Tausende von Gläubigen am Priestersegen an der Kotel teilnehmen.

Zur selben Zeit sind Hundertschaften der Polizei in Jerusalem im Einsatz, während Zehntausende jüdische Gläubige am traditionellen priesterlichen Segen an der Kotel teilnehmen. Traditionell machen sich die Pilger zweimal im Jahr an den Zwischentagen des Pessach- und Sukkot-Festes auf den Weg zum höchsten jüdischen Heiligtum. Bei der Zeremonie versammeln sich männliche Nachkommen der Kohanim-Priesterkaste, um einen Segen zu erteilen. Die Männer, die den Segen erhalten, sind in Gebetsschals gehüllt.

ZUSAMMENSTÖSSE In den vergangenen Jahren war es während des Priestersegens öfter zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Palästinensern auf dem Gelände des Tempelbergs gekommen, die manchmal Steine ​​und Gegenstände auf die jüdischen Beter darunter geworfen haben.

Am Mittwoch verkündeten die Palästinenser in Ostjerusalem einen Generalstreik, aus Solidarität mit den Palästinensern im Westjordanland, um gegen die Polizei- und Armeeeinsätze zu protestieren, die ihrer Meinung nach eine »Kollektivbestrafung aller Palästinenser« seien. Überall blieben Schulen und Geschäfte geschlossen, auch in der Altstadt, deren bunte Läden, besonders in der Sukkotwoche, normalerweise voller Besucher aus dem In- und Ausland sind.

Jerusalem

Warum Israel Chemiewaffenanlagen in Syrien angegriffen hat

Israels Außenminister Gideon Saar: Das einzige Interesse, das wir haben, ist die Sicherheit Israels und seiner Bürger

 09.12.2024

Israel

Naturschutzgebiete an Nordgrenze wieder für Besucher geöffnet

Nach den Raketenangriffen der Terrororganisation Hisbollah wird auf einen Besucherstrom und wirtschaftlichen Aufschwung gehofft

 09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Hintergrund

Syrien: »Israel ist eine Supermacht in Nahost«

Der syrische Politikexperte Hazem Alghabra meint, dass Frieden zwischen Jerusalem und Damaskus »alles ändern« könnte

von Sabine Brandes  09.12.2024

Kommentar

Vor den Messern der Islamisten sind wir alle gleich

Dastan Jasim warnt vor dem einseitigen Blick deutscher Experten auf Syrien

von Dastan Jasim  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Kuffiyeh

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Libanon

Vier IDF-Soldaten bei Unfall getötet

Die Opfer sind Reservisten im Alter von 25 bis 43 Jahren

 09.12.2024

Geisel

Ständige Angst ums Leben

Yarden Bibas soll in einem Käfig festgehalten werden

von Sabine Brandes  09.12.2024

Israel

Drohne explodiert in Apartment in Javne

Der Flugkörper stammt offenbar aus dem Jemen

 09.12.2024