Nach den Gefechten zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz will Israel den nördlichen Grenzort Kiriat Schmona evakuieren. Die Einwohner sollen in staatlich finanzierten Gästehäusern untergebracht werden, wie das israelische Verteidigungsministerium und die Armee am Freitag mitteilten. Der Bürgermeister der Stadt sei über den Plan informiert worden.
Die Stadt hat rund 22.000 Einwohner. Medienberichten zufolge haben viele den Ort aufgrund der anhaltenden Spannungen bereits verlassen. Am Donnerstag waren in Kiriat Schmona bei Raketenbeschuss aus dem Libanon drei Menschen verletzt worden. Israelischen Medien zufolge wurde in dem Ort ein Wohnhaus getroffen.
Israel hatte nach Massakern am 7. Oktober in israelischen Grenzorten im Süden des Landes durch die islamistische Terrororganisation Hamas massive Luftangriffe im Gazastreifen begonnen. Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seitdem immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts schüren. Dabei gab es auf beiden Seiten bereits Tote.
Bombardement in Gaza
Die israelische Luftwaffe hat derweil ihr Bombardement von Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Kampfflugzeuge griffen in der Nacht mehr als 100 Stellungen an und töteten auch ein an den Terrorattacken in Israel vor knapp zwei Wochen in Israel beteiligtes Hamas-Mitglied, teilte die israelische Armee am Freitagmorgen mit.
Unter anderem seien ein Tunnel, Waffenlager sowie Dutzende von Kommandozentren bombardiert worden, hieß es. Der Getötete habe der Hamas-Marine angehört und sich an dem Massaker vom 7. Oktober an mehr als 1400 Menschen in grenznahen Orten beteiligt.
Zudem sei ein Terrorkommando bei einem gezielten Angriff in Gaza-Stadt »ausgeschaltet« worden, nachdem dieses versucht habe, Raketen auf ein Kampfflugzeug abzufeuern, erklärte die Armee. Einrichtungen und Waffen der Hamas in einer Moschee in Dschabalia nördlich der Stadt seien zerstört worden. Diese wurden den Angaben zufolge von Terroristen als Beobachtungsposten und Aufmarschgebiet genutzt. Unterdessen bereitet Israels Armee eine mögliche Bodenoffensive vor. dpa