Tel Aviv

Für die Umwelt auf die Straße

»Nein zur Gewalt und Ja zum Klima« Foto: Flash 90

Für Freitag haben Aktivisten in fünf Städten in Israel zum Klimastreik aufgerufen. In Tel Aviv hoffen die Organisatorinnen Noam Navot (17) und Lia Liv (14) auf mehrere Hundert Teilnehmer.

»Wir wollen, dass die Politiker einsehen, dass wir einen Klima-Notstand haben und handeln«, sagt Lia. Für beide sind die Klimastreiks das erste Mal, dass sie sich politisch engagieren, vor zwei Wochen hielt Lia auf einer Demonstration ihre erste Rede. »Die dürfen nicht so weitermachen, sonst habe ich keine Zukunft mehr«, sagt Noam.

proteste In Israel gibt es die Klimaproteste seit Anfang dieses Jahres. Im Gegensatz zu Deutschland kommen hier jedoch meist nur einige Hundert Teilnehmer. Die Wissenschaftlerin Neta Lipman von der Israelischen Gesellschaft für Ökologie und Umweltstudien sieht dafür zwei Gründe. »Obwohl sich das Klima in Israel merklich verändert, ist das vielen Menschen hier weniger bewusst als in Deutschland.«

Klimaschutz werde in Israel oft als Luxusproblem wahrgenommen, das Thema Sicherheit stehe weiter oben, meint die Wissenschaftlerin Neta Lipman.

Man sei lange heiße Sommer gewöhnt. Vor lauter Klimaanlagen friere sie im Sommer mehr als im Winter. Außerdem werde Klimaschutz oft als Luxusproblem wahrgenommen, das Thema Sicherheit stehe weiter oben. »Israel ist gerade einmal so groß wie Hessen. Viele Leute denken: Wir haben hier wichtigere Probleme.«

sicherheit Bevor eine Klimabewegung in Israel Fahrt aufnehmen könne, müsse man den Menschen nahebringen, dass die Klimakrise sie betrifft, dass sich schon heute die Negevwüste nach Norden ausdehne und das Klima letztlich auch die Themen Wirtschaft und Sicherheit berühre. »Studien zufolge wurde der Bürgerkrieg in Syrien von der Klimakrise zwar nicht ausgelöst, aber zumindest verstärkt«, sagt Lipman.

Noam Navot versteht, dass es zum Beispiel für die Menschen im Süden, die regelmäßig von Raketen der Hamas beschossen werden, wichtigere Dinge gibt als Klimaschutz. Doch die Medien hätten eine Verantwortung, den Menschen die Bedeutung der Klimakrise nahezubringen. »Nach dem IPCC-Report haben wir noch zehn Jahre«, sagt Lia. »Wir müssen jetzt etwas tun, oder wir werden es nicht mehr schaffen.«

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Charedim, Ehrendoktor, Razzia

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes, Sophie Albers Ben Chamo  06.11.2025

Geisel-Freilassung

Bundespräsident hofft, dass Itay Chens Angehörige Trost finden

Die Terroristen der Hamas hatten den Leichnam des Deutsch-Israelis am Dienstag übergeben

 06.11.2025

Israel

Hamas übergibt Leichnam von Joshua Luito Mollel

Die Terroristen der Hamas hatten die sterblichen Überreste am Mittwochabend an das Rote Kreuz übergeben

 06.11.2025