Feuer und viel nackte Haut sind die Themen des Midburn-Festivals in Israel. Fünf Tage lang feiern bis zum 24. Mai Tausende Menschen in der Wüste und gestalten Kunst, nur um sie anschließend zu verbrennen. Gern tun sie all dies im Adamskostüm und toben sich auf erotischen Spielwiesen aus. Letzteres aber war der Polizei ein Dorn im Auge. Die Behörden wollten die Nacktheit verbieten lassen, doch das Verwaltungsgericht in Beer Sheva hat nun beschlossen, das wilde Treiben zu erlauben.
Wie beim legendären Vorbild, dem Burning Man Festival in Nevada, USA, wollen auch die Israelis alle Zwänge in der Wüste fallen lassen. Zum zweiten Mal laden die Veranstalter zum Midburn in die Negevwüste ein. Allerdings gibt es vom Gericht einige Auflagen.
Richterin Rachel Barkai erklärte, dass sie die Einwände der Polizei in Sachen Nacktheit in der Öffentlichkeit durchaus verstehe. Es gebe jedoch keinen Grund, die Teilnehmer davon abzuhalten, sich ihrer Kleidung zu entledigen – sofern es an einem Ort geschieht, der für Minderjährige nicht zugänglich ist.
Sex Die Sicherheitskräfte hatten argumentiert, dass das Fest für die Öffentlichkeit – also auch für Kinder – zugänglich ist. Im vergangenen Jahr hatten sich einige Teilnehmer spontan entblößt und Sex im Freien gehabt – für jedermann zu sehen. Auch dieses Mal, befürchteten sie, würde es dazu kommen. Sie präsentierten dem Gericht als Beweis einen Kalender des Festivals, in dem ein Bereich für »erotische Gruppenaktivität« aufgeführt ist.
Nachdem die Anwälte der Organisatoren vorschlugen, die Erotik auf abgeschlossene Räume zu begrenzen, ließ die Richterin sie gewähren. »Denn es gibt kein Gesetz gegen Nacktheit als solche«, argumentierte sie.
Die Zeltstadt ist mittlerweile schon aufgebaut. Fünf Tage lang treffen sich die Teilnehmer zum gemeinsamen Gestalten von Kunstobjekten, die am Ende des Festivals gemeinsam verbrannt werden. Getreu ihrem Motto: »Kreationen werden nicht dazu geschaffen, um Besitz oder Reichtum anzuhäufen, sondern nur für den Moment.«
www.midburn.org