Vermisst!

Familienmensch ohne Familie

Keith Samuel Siegel lebte in Kfar Aza. Foto: Sabine Brandes

Vermisst!

Familienmensch ohne Familie

Keith Siegel wurde aus dem Kibbuz entführt

von Sabine Brandes  26.08.2024 23:21 Uhr

Im April gab es einen Hoffnungsschimmer. Ein Video der Hamas zeigte die Geiseln Keith Samuel Siegel und Omri Miran lebend. Beide wurden am 7. Oktober aus dem Kibbuz Kfar Aza von Terroristen der Hamas entführt. Siegel, der die amerikanische sowie die israelische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde zusammen mit seiner Frau Aviva Siegel von den Terroristen verschleppt. Aviva kam im November nach 51 Tagen in Geiselhaft im Rahmen eines Abkommens zwischen der Hamas und Israel frei.

Das Paar wurde zusammen mit einer Nachbarin und ihren beiden Kindern im eigenen Auto nach Gaza entführt. Siegel, der ursprünglich aus North Carolina stammt, ist als ruhiger, freundlicher Kibbuznik und Familienmensch bekannt, dem seine Frau, die Kinder und Enkelkinder alles bedeuten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen in Doha sagte seine Frau Aviva Siegel, dass sie nicht damit rechne, ihren Mann jemals wiederzusehen, es sei denn, Israel stimme einem Deal zu. Ihre Ängste um Keith würden durch die Qualen aus Hunger, Entbehrung, Gewalt, Isolation und psychischer Folter, die sie in Gaza erlebt hatte, noch verstärkt, sagte sie in einem Interview im israelischen Fernsehen.

Siegel ist als ruhiger, freundlicher Kibbuznik und Familienmensch bekannt.

»Der Hunger, der Schmutz, der Schmerz und die Gewalt sind unerträglich gewesen«, berichtete sie. Aviva verlor zehn Kilogramm ihres Körpergewichtes und habe während der gesamten Zeit kaum duschen oder ihre Kleidung wechseln können. Auch sei es den Geiseln von den Terroristen oftmals verboten worden, miteinander zu sprechen, Angst oder Schmerz auszudrücken.

Ihr Mann ist nun seit mehr als 300 Tagen als Geisel in der brutalen Gefangenschaft der Hamas – sechsmal so lang wie die Zeit, die seine Ehefrau die Tortur ertragen musste. »Ein Teil von mir ist immer noch mit ihm gefangen. Es gibt überhaupt kein ›ich‹ mehr«, so die 63-Jährige. Die Angehörigen, die in Freiheit seien, hätten das Gefühl, »nur noch für die Geiseln zu leben«. Jeden Samstagabend ist Aviva Siegel auf dem Platz der Geiseln. Sie trägt dabei immer das Bild von Keith – vor ihrem Herzen.

Gaza

»14.000 Babys, die sterben werden«: UN korrigiert falsche Aussage

In einem Interview mit der BBC machte UN-Funktionär Tom Fletcher fehlerhafte Angaben zur humanitären Lage in Gaza, die daraufhin weltweit verbreitet wurden. Nun folgte die Richtigstellung

 21.05.2025

Gaza

Druck und Hilfe

Eine von den USA geleitete Stiftung soll die Verteilung der humanitären Hilfe im Kriegsgebiet übernehmen – auch um stärkere Kontrolle über die Hamas zu gewinnen

von Sabine Brandes  21.05.2025

Terror der Hamas

Yarden Bibas traf Hamas-Chef Sinwar in den Tunneln

Die ehemalige Geisel sprach in einem TV-Interview über seine Zeit in Gefangenschaft und erinnerte an seinen besten Freund, David Cunio, der seinen zweiten Geburtstag in Gaza verbringt

von Sabine Brandes  21.05.2025

Luftfahrt

El Al führt neue Handgepäck-Vorschriften ein

Nicht alle Passagiere sind mit den Regeln zufrieden

 21.05.2025

Jerusalem

Lauder für fünfte Amtszeit als WJC-Präsident wiedergewählt

Vertreter aus mehr als 70 jüdischen Gemeinden weltweit waren zur Vollversammlung des Jüdischen Weltkongesses nach Jerusalem gekommen

 21.05.2025

Nahost

Israel zieht Verhandlungsführer aus Katar ab

Bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas in Katar gibt es keine Fortschritte. Die Regierung in Jerusalem zieht deshalb Konsequenzen

 21.05.2025

Nahost

Paris, London und Ottawa drohen Israel wegen Gaza

Israel bekämpft verstärkt die Hamas, während die Nahrungsmittelhilfe wieder anläuft. Drei Regierungschefs üben scharfe Kritik und Israels Premier hält dagegen

 21.05.2025

Tel Aviv

Zwei Israelis wegen Vorwurfs der Spionage für den Iran festgenommen

Die Verdächtigen sollen einen Minister beschattet haben.

 20.05.2025

Sport

Israelischer Nationalspieler mit 31 Jahren gestorben

Trauer im israelischen Fußball: Der Nationalspieler Gadi Kinda ist im Alter von 31 Jahren gestorben. Er soll an einer schweren Krankheit gelitten haben

 20.05.2025