Geiseln

Familie zeigt Video von Geisel-Misshandlung in Gaza

Eitan Levi war 53 Jahre alt, als Hamas-Terroristen ihn ermordeten. Foto: Hostages and Missing Families Forum

Die Aufnahmen sind nicht auszuhalten. Die »Jerusalem Post« berichtet, dass Angehörige der israelischen Geisel Eitan Levi ein Video veröffentlicht haben, das zeigt, wie dessen Leiche in Gaza geschändet wird. Nachdem Hamas-Terroristen den Taxifahrer am 7. Oktober 2023 ermordet haben, verschleppten sie seine Leiche nach Gaza, wo offensichtlich Menschen aus der Zivilbevölkerung seinen leblosen Körper misshandelten.

Der 53-jährige Mann aus Bat Yam, südlich von Tel Aviv, hatte einen Fahrgast die weite Strecke bis zum Kibbuz Be’eri gefahren. Nachdem er ihn dort abgesetzt hatte, wollte er zurückkehren, geriet jedoch in einen Hinterhalt der Terroristen, die am frühen Morgen aus dem Gazastreifen in den Süden Israels eingefallen waren.

Levi telefonierte gerade mit seiner Schwester. Die musste die Entführung ihres Bruders mit anhören, wobei mehrere Stimmen am Telefon auf Arabisch stritten. Schließlich sei das Telefon abgestellt worden. Was danach passierte, ist nicht bekannt. Am 8. Dezember waren die Angehörigen benachrichtigt worden, dass Levi von Hamas-Terroristen ermordet und seine Leiche nach Gaza verschleppt worden sei.

Unerträgliche Bilder

Levis Familie hat das Beweis-Video am Samstag auf Instagram veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen, wie Levis fast nackte Leiche im offenen Kofferraum eines Autos nach Gaza verschleppt wird und wie eine Menschenmenge dem Wagen folgt. Schließlich ist zu sehen, wie der Mob laut johlend auf Levis leblosen Körper eintritt. Auch wenn die Aufnahmen unscharf gemacht wurden, sind sie nicht zu ertragen.

Levis Familie habe auch das israelische Außenministerium gebeten, das Material auf X zu veröffentlichen, so der Bericht. »In diesem Video misshandelt und schändet ein Mob von Gaza-Bewohnern Eitans Leiche, die aus dem Kofferraum eines Autos hängt. Stellen Sie sich vor, das wären Ihre Nachbarn. Möge das Andenken an Eitan ein Segen sein«, heißt es da.

Lesen Sie auch

Levis Familie soll mitgeteilt haben, dass das Filmmaterial beweisen solle, »dass es keinen unschuldigen Bürger in Gaza gibt«. Levis Angehörige fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln.

Protest trotz Iran-Drohungen

Andere Geisel-Familien kommen am Samstagabend trotz der Drohungen des Iran zu den allwöchentlichen Protesten in Tel Aviv, Jerusalem und Ra’anana zusammen. Es soll neben der Demonstration auf dem Platz der Geiseln auch Proteste vor den Häusern von Verteidigungsminister Yoav Gallant und Schas-Führer Aryeh Deri geben, um weiter Druck auf die Regierung auszuüben. Die Zeit für die Geiseln sei abgelaufen, zitiert die »Times of Israel« Einav Zangauker, die Mutter der Geisel Matan Zangauker, »und wir, die Familien, haben nicht das Privileg, den Kampf zu beenden. Wir verlangen von Netanjahu, dass er einem Abkommen zustimmt, das Leben rettet und einen großen Krieg verhindern kann.« ja

Israel

Zwei Verletzte bei Terrorangriff nahe Jerusalem

Der Attentäter konnte von einem Polizisten und umstehenden Zivilisten überwältigt werden

 12.09.2025

Vermisst

Er brachte Menschen heim

Der Taxifahrer Eitan Levi wurde am 7. Oktober ein frühes Opfer

von Sabine Brandes  12.09.2025

TV

Auch Niederlande drohen mit ESC-Boykott, wenn Israel teilnimmt

Gastgeber Österreich hat sich bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen

 12.09.2025

Gaza

Jetziger und einstiger Stabschef warnen erneut

Die Militäroperation in Gaza-Stadt soll die Infrastruktur der Hamas zerstören - doch der IDF-Chef hat große Bedenken

von Sabine Brandes  12.09.2025

Nachrichten

Avocados, Opposition, Drohne

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  12.09.2025

Geiseldrama

Wurde Elisabeth Tsurkov gegen einen Hisbollah-Offizier ausgetauscht?

Die aus dem Irak freigekommene israelische Forscherin leide unter Schmerzen und wird im Krankenhaus Sheba behandelt

von Sabine Brandes  11.09.2025

Nahost

Israel fängt erneut Huthi-Rakete aus dem Jemen ab

Immer wieder feuern die Huthi Geschosse auf den jüdischen Staat ab. Dieser reagiert mit Gegenschlägen. Dennoch dauern die Attacken an

 11.09.2025

Jerusalem/Doha

Umstrittene Bilanz nach Israels Angriff in Doha

Während israelische Regierungsvertreter den Angriff als Erfolg bezeichnen, widersprechen katarische Stimmen deutlich

 11.09.2025

Israel

Netanjahu spricht von »wunderbaren Strandgrundstücken« in Gaza

Der Ministerpräsident weihte in Bat Jam eine Strandpromenade ein, die nach US-Präsident Donald Trump benannt wurde

 11.09.2025