Israel

Ex-General wird neuer Chef der Jewish Agency

»Er repräsentiert alles, was an Israel gut ist«: Doron Almog (71) Foto: Copyright (c) Flash 90 2010

Doron Almog, pensionierter Generalmajor der israelischen Streitkräfte, soll neuer Vorsitzender der Jewish Agency for Israel (Sochnut) werden. Der 71-Jährige wurde dafür von der israelischen Regierung diese Woche nominiert; seine Wahl Anfang Juli gilt als Formsache. Almog wird Isaac Herzog nachfolgen, der vor einem Jahr zum Staatspräsidenten Israels gewählt wurde.

Die Sochnut wurde 1929 als offizielle Vertretung der Juden im damaligen Palästina gegründet. Sie diente der britischen Mandatsverwaltung als Ansprechpartner. Die Organisation war darüber hinaus verantwortlich für die internen Angelegenheiten der Juden im Mandatsgebiet, des Jischuv. Seit der Staatsgründung Israels ist die Sochnut in erster Linie für Förderung der Einwanderung von Juden nach Israel (Alija) verantwortlich.

VERBINDUNG Herzog gratulierte seinem »Freund Doron Almog« zu dessen Ernennung und betonte die »sehr wichtige Rolle« der Jewish Agency for Israel im Hinblick auf die Verbindung zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Diaspora. Premierminister Naftali Bennett erklärte, Almog repräsentiere »alles, was an Israel gut ist«. Auch Fleur Hassan-Nahoum, die selbst für den Vorsitz der Organisation kandidiert hatte, gratulierte Almog und nannte ihn eine »angemessene und ausgezeichnete Wahl«.

Der 71-Jährige stammt aus Haifa und verbrachte seine berufliche Karriere bei der Armee. Almog war Mitglied der Eliteeinheit, die 1976 mehr als 100 zumeist israelische Geiseln im ugandischen Entebbe befreite. Bei der Operation kam der Bruder von Benjamin Netanjahu, Yonatan, ums Leben. Später diente Almog in zahlreichen israelischen Militäreinsätzen und war unter anderem Kommandeur der Streitkräfte an der Grenze zum Gazastreifen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am 11. September 2005 entging er auf dem Londoner Flughafen Heathrow nur knapp seiner Verhaftung durch eine Anti-Terror-Einheit der britischen Polizei. Ein englisches Gericht hatte zuvor einen Haftbefehl gegen ihn erlassen, nachdem eine propalästinensische Gruppe ihn wegen angeblicher Kriegsverbrechen in Gaza angezeigt hatte. Ein EL-AL-Pilot verweigerte der britischen Polizei aber den Zutritt zur Maschine. Almog und seine Frau Didi blieben zwei Stunden in ihrem Flugzeug sitzen, bevor sie wieder nach Israel zurückflogen.

ENGAGEMENT Mehrmals musste die Familie Almog schwere Schicksalsschläge hinnehmen. So fiel Dorons Bruder Eran im Jom-Kippur-Krieg 1973. Sein 1984 geborener Sohn Eran, der nach seinem Onkel benannt wurde, kam mit einer schweren Behinderung zur Welt. Er starb 2007 im Alter von 23 Jahren. 1991 wurde Shoham Almog geboren; sie starb schon einen Monat nach der Geburt an einem Herzfehler. Bei einem Selbstmordanschlag 2003 starben mehrere Verwandte Almogs.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Doron Almog gründete Aleh Negev, ein Dorf speziell für behinderte Menschen im Süden Israels. Nach Erans Tod wurde der Name von Aleh Negev in Nachalat Eran geändert. Sein Sohn habe ihn gelehrt, sein Ego zu ignorieren, sagte Doron Almog einmal.

»So viele Eltern [behinderter Kinder] geben nicht einmal zu, dass es sie gibt! Die Leute schämen sich. Das verletzt ihr Ego. Wir alle wünschen uns ein Kind, das uns nacheifert. Ein Kind, das noch mehr sein wird als wir - talentierter, mit noch größeren Fähigkeiten und Erfolgen. Aber dabei geht es nur um uns - um uns und unser Ego.« Liebe zu einem Menschen bedeute in erster Linie Commitment, betonte er.

2016 erhielt Almog den renommierten Israel-Preis für sein Lebenswerk. mth

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«, heißt es

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert